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"Allen sind die Hände gebunden"

Wolfgang Lange zu der aktuellen Situationen bei den Vereinen

(Foto: hansepixx.de)

Die Faktenlage ist eindeutig: Bis zum 19. April hat der Norddeutsche Fußball-Verband seine Spielklassen ausgesetzt, auch in der Regionalliga Nord der Herren wird bis zu diesem Zeitpunkt keine Partie stattfinden. Es ist wohl auch eine Tatsache, dass alle Beteiligten recht froh wären, könnte ab dem 20. April wieder gespielt werden. Derzeit deutet die aktuelle Entwicklung ja eher auf eine längere Pause hin. „Allen sind die Hände gebunden“, sagt Wolfgang Lange. Er ist nicht nur Mitglied im NFV-Regionalligaausschuss, sondern auch stellvertretender Geschäftsführer des TSV Havelse.

In dieser Funktion steht Lange im Kontakt zu diversen Klubs aus der Spielklasse. „Im Prinzip machen alle dasselbe, nämlich nichts“, sagt er. Nachdem sich zunächst eine gewisse Ungewissheit breit gemacht hatte, herrscht mittlerweile immerhin vorerst Klarheit. Denn es gab klare Vorgaben, und so konnte der Norddeutsche Fußball-Verband auch handeln: Es wird nicht gespielt in den kommenden Tagen. Das steht fest. In der vorletzten Woche hatten die Mannschaften noch trainiert, um vorbereitet zu sein auf alle Eventualitäten. „Nun haben alle Spieler ihre Pläne und arbeiten individuell“, sagt Wolfgang Lange.

Er weiß aus diversen Gesprächen mit Kickern und Verantwortlichen anderer Regionalligavereine, dass das Ausmaß der Corona-Krise längst angekommen ist im Bewusstsein der jungen Generation: „Und auch sie sind nun relativ ratlos.“ Einen jungen Fußballer würden die harten Zeiten ja mindestens genauso treffen, wie seine älteren Mitbürger. „Ihnen sind in diesen Tagen ja auch alle Kontakte weggebrochen“, sagt Wolfgang Lange. Per Telefon oder WhatsApp tauscht sich der stellvertretende Geschäftsführer mit seinen Kollegen im Verein aus, auch über die wirtschaftliche Situation.

Was den TSV Havelse betrifft, kommt er dabei zu einer vorsichtig optimistischen Einschätzung: „Wir haben noch nicht so große Sorgen.“ Sicher fehlten dem TSV gerade die dringend benötigten Zuschauereinnahmen, und derzeit weiß auch niemand, wann mal wieder gespielt werden kann im Wilhelm-Langrehr-Stadion. Die eigenen Sponsoren seien dagegen mit einer emotionalen Verbindung zum Verein versehen und würden ihn deshalb nicht hängen lassen.

Das muss allerdings nicht für alle Sponsoren gelten. Schließlich gerät auch die Wirtschaft angesichts der Corona-Krise zunehmend unter Druck. Eine der großen Fragen, die derzeit alle umtreiben, lautet also: Wie geht es mit den Sponsoren weiter? „Im Moment finden ja kaum Marketing und Werbung statt“, betont Wolfgang Lange. Er weiß von den anderen Funktionsträgern, dass derzeit zahlreiche Gespräche geführt werden zwischen den Klubs und ihren Geldgebern. Dabei geht es um die Unterstützung in dieser schweren Zeit, allerdings auch darum, inwieweit die Sponsoren angesichts der schwierigen Lage noch in der Lage sind, ihre Verbindlichkeiten zu erfüllen. „Das geht querbeet durch alle Vereine“, sagt Wolfsgang Lange.

Am Ende geht es also vor allem um die Hoffnung auf ein baldiges Ende der Krise. „Und dabei darum, dass die Kurve der Infektionen abflacht und wir ein erstes Ziel erreicht haben“, sagt Wolfgang Lange. Es müsse ja auch weiterhin die Gesundheit der Menschen im Vordergrund stehen. Erst wenn sie gesichert ist, rücken andere Interessen wieder in den Mittelpunkt, unter anderen der Fußball mit seinen vielfältigen Themen. Wolfgang Lange: „Wir wissen um die Gefahr, aber wir kennen noch nicht die Auswirkungen.“
 


(Text: Stefan Freye)

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