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„Da kehren einige vielleicht auf den Boden der Tatsachen zurück.“

Reenald Koch zur aktuellen Lage in der Regionalliga Nord

(Foto: hansepixx.de)

Der Kontakt ist da, auch in Zeiten wie diesen: Reenald Koch ist ja nicht nur der Präsident des FC Eintracht Norderstedt. Er führt auch den Regionalliga-Ausschuss des Norddeutschen Fußball-Verbandes als dessen Vorsitzender an und hat damit einen weiteren Grund zum regelmäßigen Austausch mit den Verantwortlichen der anderen Vereine. Er vermag deshalb von einer gewissen „Unsicherheit“ zu berichten. Es wisse eben niemand, wie es angesichts der anhaltenden Corona-Krise weitergehe. Doch Reenald Koch hat auch etwas Positives ausgemacht. Die Macher der Regionalligisten gehen nämlich ziemlich besonnen mit der schwierigen Situation um. „Es macht sich keine Panik breit.“

Die Verantwortlichen der 18 Vereine verbindet allerdings ein Wunsch: Sie möchten möglichst bald wieder loslegen, die Fußballplätze mit Leben füllen und um Punkte in der Regionalliga spielen. Auch Reenald Koch kann sich vorstellen, dass „bald die Sportanlagen geöffnet werden“. Der Vorsitzende des Regionalliga-Ausschusses stellt dabei einen Zusammenhang zur Öffnung von Schulen und Kitas her: „Sobald sie wieder offen sind, sollten auch die Plätze wieder zugänglich sein – Bewegung und frische Luft sind schließlich ein Teil der Gesundheit.“

Aber was das für gemeinsame Trainingseinheiten und den Spielbetrieb bedeutet, ist derzeit natürlich völlig unklar. Eine offene Sportanlage bedeutet eben nur, dass dort unter gewissen Umständen auch wieder Aktivitäten möglich sind. „Es wäre ein erster Schritt in Richtung Normalität, alles andere ist im Unklaren“, sagt Reenald Koch. Noch ist deshalb auch nicht abzusehen, wann die Regionalliga wieder ihren Betrieb aufnimmt. Wie lang die Saison dann dauert und wie der Aufstieg geregelt wird, sind weitere offene Fragen. Und deshalb machen sich die Regionalligisten derzeit auch die gleichen Sorgen wie die ganz großen Vereine in der 1. Bundesliga. „Auch bei uns geht es um Sponsorenverträge und Zuschauereinnahmen“, betont Koch.

Allerdings: In der vierthöchsten Spielklasse kommt es deutlich mehr auf die Einnahmen aus Ticket-Verkäufen an als in den mit großen TV-Verträgen ausgestatteten Bundesligen. Insofern hat Reenald Koch auch viel Verständnis für den Wunsch der Regionalligisten, die Saison mit Zuschauern fortzusetzen. Er mag allerdings nicht daran glauben. „In kann mir kaum vorstellen, dass in den kommenden Monaten eine Großveranstaltung vor Publikum durchgeführt wird.“ Insofern ginge es vordringlich nur um eines: „Einen sportlich fairen Wettkampf und das Ende der Ungewissheit.“

Bereits jetzt steht für Reenald Koch dagegen fest, dass sich der Fußball verändern wird, auch in der Regionalliga. „Das Anspruchsdenken wird sich relativieren“, sagt der Eintracht-Präsident. Er habe sich in der Vergangenheit immer wieder mal mit überzogenen Forderungen konfrontiert gesehen. „Manche Spieler wollen Summen, die hatte ich früher als Profi nicht“, sagt Koch, in den achtziger Jahren im Trikot des FC St. Pauli aktiv. Zukünftig werde es in der Regionalliga wieder viel mehr um den Fußball und weniger um die Honorare gehen. „Da kehren einige vielleicht auf den Boden der Tatsachen zurück.“

Doch was auch immer passiert in den kommenden Tagen und Wochen - für Reenald Koch geht es vor allem um ein gemeinsames Handeln mit Augenmaß. Dabei räumt er der Gesundheit die mit Abstand größte Bedeutung ein: „Leib und Leben steht über allem.“
 


(Text: Stefan Freye)

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