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"Danach ging es Rucki-Zucki"

Neuer Phönix-Trainer Zapel im Gespräch

Der neue Mann auf der Bank des 1.FC Phönix, Oliver Zapel (Mitte). (Foto: 1.FC Phönix Lübeck)

Er ist wieder zurück in Schleswig-Holstein: Nachdem Oliver Zapel (54) den SV Eichede 2016 verlassen hatte, saß er auf der Trainerbank der SG Sonnenhof-Großaspach, des SV Werder II, von Fortuna Köln und zuletzt wieder in Großaspach. Nach einer zweijährigen Auszeit übernahm Zapel nun das Traineramt bei Phönix Lübeck – und er hat einiges vor mit dem Verein. Wir haben mit ihm gesprochen:

Herr Zapel, Sie hatten eine ganze Weile pausiert und sind nun auf die Fußballbühne zurückgekehrt. Was sprach für die Aufgabe in Lübeck?

Oliver Zapel: Die Hauptbeweggründe waren: Wir haben diese Aufgabe fast schon generalstabsmäßig planen können. Da ging es um die Strukturen und auch um Sponsoren, die sich engagieren möchten. Phönix Lübeck bringt ja alles mit, was einen Verein entwickeln kann, eine große Tradition, ein großes Einzugsgebiet und darüber hinaus aktuelle Strukturen, die nicht in Stein gemeißelt sind. Da haben wir, also die Menschen, die sich engagieren wollen und ich, unser Konzept vorgestellt. Danach ging es rucki-zucki, die Verantwortlichen waren Feuer und Flamme. Jetzt geht es bei Phönix um neue Ideen, eine nachhaltige Nachwuchsarbeit und darum, eine Marke aus diesem Verein zu machen.

Sie sind also ein Trainer, der die Sponsoren gleich mitbringt?

Das kann man genauso sagen. Es ist sicher ungewöhnlich, aber auch eine glückliche Fügung.

Waren Sie während der zweijährigen Auszeit auf der Suche nach diesen Sponsoren? 

Ja, aber es war auch umgekehrt. Ich wurde gefragt von Leuten, die auf den Markt wollten. 

Was sind das für Leute?

Das sind mit Leidenschaft ausgestattete Menschen, denen es weniger auf ein Return of Investment ankommt. Es geht ihnen vielmehr um Visionen, wie sich ein Verein gerade in Bezug auf seine Nachwuchsarbeit entwickeln kann. Im Norden sind wir ja eher weniger entwickelt, was den Profifußball und die 3. Liga betrifft. Da haben sich also Leute gesucht und gefunden.

Dann soll sich Phönix Lübeck also irgendwann mal in der 3. Liga etablieren?

Es geht zunächst darum, sich diesem Ziel zu nähern. Einen festen Plan gibt es dagegen nicht. Es geht um das Fundament. In zwei, drei Jahren werden wir sehen, wie das funktioniert, vor allem die Verzahnung mit dem Nachwuchs. Und natürlich wollen wir uns auch dem Duell mit dem VfB Lübeck nicht entziehen. Es gibt schon auch eine starke Adler-Fraktion in der Stadt.

Zunächst steht für Phönix aber erst einmal die Abstiegsrunde der Regionalliga Nord auf dem Programm.

Das ist allen Beteiligten klar. Das primäre Ziel muss der Klassenerhalt sein, da kannst du noch so viele Konzepte schreiben.

Und wie sehen Sie die Chancen?

Aktuell hätten wir vier Punkte Vorsprung auf einen Abstiegsplatz. Das ist nicht schlecht, aber auch nicht beruhigend. Insofern müssen wir alles daransetzen, die verbleibenden Spiele der Nord-Staffel zu weiteren Punkten zu nutzen. Wir arbeiten hart, aber ich will auch nicht verschweigen, dass wir uns in einer schwierigen Situation befinden. Wir haben viele verletzte und erkrankte Spieler. Also halten wir die Augen offen und gucken, was mit dem Kader passiert. Wir sind aber sicher gut beraten, uns mit ein, zwei Spielern allein quantitativ zu verstärken, um allen möglichen Engpässen gewachsen zu sein.

 


(Das Interview führte Stefan Freye)
 

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