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"Das ist pure Freude, dass wir uns für die tolle Saison belohnt haben.“

VfL zwischen Jubel und Konzentration

(Foto: VfL Wolfsburg)

Nun ist es vollbracht: Am 33. Spieltag sicherte sich der VfL Wolfsburg II den Titel in der Regionalliga Nord. Aber damit ist die Saison noch lange nicht abgehakt. Die jungen Wölfe haben nämlich noch etwas vor. Sie wollen jetzt in die 3. Liga aufsteigen.

Nach dem Titel ist vor den Aufstiegsspielen, und deshalb fielen die Feierlichkeiten auch nicht allzu umfangreich aus. „Wir haben etwas getrunken und gegessen – das war alles im Rahmen“, sagt Pablo Thiam, Sportlicher Leiter der VfL-Fußball-Akademie. Auf eine gemäßigte Freude beim VfL sollte man deshalb aber nicht schließen. „Die Meisterschaft ist super für uns“, so Thiam, und Trainer Rüdiger Ziehl findet: „Es war ein langer Weg und wir sind überglücklich, dass wir die Meisterschaft klarmachen konnten. Das ist pure Freude, dass wir uns für die tolle Saison belohnt haben.“

Vor allem fiel den Beteiligten natürlich ein Stein vom Herzen. Bereits seit dem neunten Spieltag hatte der neue Titelträger die Liga angeführt. Zwischenzeitlich lag der VfL auch rund ein Dutzend Punkte vor seinem Verfolger aus Lübeck. Doch dann kam das Frühjahr, und mit dieser Jahreszeit auch der ein oder andere Ausrutscher. Weil die Wolfsburger nun den einen oder anderen Punkt aus der Hand gaben, war der VfB Lübeck plötzlich wieder dran. Logisch, dass der VfL-Nachwuchs in dieser Situation unter Druck stand. „Aber genau das sollen sie auch lernen“, sagt Pablo Thiam.

Man könne es derzeit schließlich in allen Ligen beobachten. „Du kannst eine gute Saison spielen, aber auf der Zielgeraden kommt immer ein bisschen Verkrampfung dazu“, so der Sportliche Leiter. Er hatte sich das Duell zwischen Weiche Flensburg und dem VfB Lübeck am Freitagabend angesehen. Zwar war der Verfolger zu einem 0:0 gekommen und damit im 15. Spiel in Folge ungeschlagen geblieben. Doch mit dem torlosen Remis hatte der VfB auch die Tür geöffnet, durch die der VfL dann dank des 4:2 über Germania Egestorf-Langreder am Samstag gegangen ist. „Die Lübecker hatten in diesem Spiel auch erstmals den Druck, etwas zu verlieren, und ihre Leistung war nicht so, wie in den letzten Wochen“, so Thiam.

Am Ende legte der Wolfsburger Talentschuppen also auch ein nervliches Reifezeugnis ab – und zwar relativ ungeplant. „Ich hatte vor der Saison vor allem den VfB Lübeck und Weiche Flensburg auf der Liste“, sagt Pablo Thiam. Der eigene Anspruch habe dagegen eine Platzierung zwischen Rang drei und fünf vorgesehen: „Und wir versuchen immer, die beste Zweitvertretung zu sein.“ Doch es kam anders. Ziemlich früh wurde deutlich, dass der VfL Wolfsburg II ein Kandidat für die absolute Spitze ist. Denn die Entwicklung des Teams und seiner einzelnen Talente verlief viel besser als erwartet. „Wir konnten bereits in der Hinrunde viele Spieler aus der letztjährigen A-Jugend integrieren“, erinnert sich Thiam.

Der Rest ist Geschichte: Bis auf wenige Ausnahmen trat die Mannschaft von Rüdiger Ziehl sehr souverän an und brachte den Titel schließlich unter Dach und Fach. „Die Art und Weise, wie wir aufgetreten sind, macht mich stolz“, sagt der Trainer beeindruckt. Er möchte jetzt ein bisschen feiern, „und dann werden wir die Aufstiegsspiele angehen.“ Die Partien gegen den FC Bayern München II sind nun das große Ziel. Zum Hinspiel am 22. Mai erwartet der Titelträger den Meister der Süd-Regionalliga in Wolfsburg. Am 26. Mai geht es nach München.

„Wir würden natürlich gern mal die Erfahrungen machen“, sagt Pablo Thiam mit Blick auf die 3. Liga. Dabei weiß er natürlich auch, dass die kleinen Bayern eine Herausforderung darstellen. „Aber wir sind auch froh, dass es ebenfalls eine zweite Mannschaft ist – das sollte sich leistungsmäßig nicht viel nehmen“, so der Sportliche Leiter. Ein Muss sieht er mit dem Aufstieg allerdings nicht verbunden: „Man sieht ja, dass die Regionalliga Nord immer stärker wird, das Niveau wird generell besser.“ Eines ist Pablo Thiam daneben noch sehr wichtig: Vor den Aufstiegsspielen kommt ja noch das letzte Saisonspiel beim BSV Rehden, und das soll der VfL mit der gleichen Konzentration angehen wie die Duelle mit dem FCB: „Wir wollen die Saison durchziehen.“

 

(Text: Stefan Freye)

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