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„Das ist überraschend, aber umso schöner“

Florian Möller vom VfB Lübeck im Gespräch

(Foto: hansepixx.de)

Jetzt ist die Hoffnung wieder da: Weil der VfL Wolfsburg II zuletzt schwächelte und lediglich vier Punkte aus den vergangenen vier Partien holte, schloss der VfB Lübeck bis auf vier Zähler auf zum Spitzenreiter – und ein Nachholspiel hat er auch noch in der Hinterhand. „Dass es so spannend wird, ist überraschend, aber umso schöner“, sagt Florian Möller, Lübecker Vorstandsmitglied.

Klar, in Lübeck hatte man nie aufgegeben. Auch als der VfL Wolfsburg II noch im Februar um ein Dutzend Punkte enteilt war, blieb man gelassen. Dabei half dem VfB allerdings auch eine grundsätzliche Ausrichtung. „Wir haben beim Trainingslager im Januar gesagt: Wir bekommen die Chance zum Aufstieg, entweder in diesem oder im nächsten Jahr“, betont Florian Möller. Danach wurden auch die äußeren Bedingungen den Ambitionen angepasst – mittlerweile ist es jedenfalls keine Seltenheit mehr, dass der Tabellenzweite bereits am Vortag einer Auswärtspartie am Spielort eintrifft. „Damit haben wir die Sinne geschärft“, so Möller.

Auf diese Weise wurden also die Weichen gestellt. Denn eines steht ja auch fest: Die nun recht komfortable Situation verdankt der VfB Lübeck nicht allein dem Misserfolg des Wolfsburger Konkurrenten. Sie wurde auch möglich, da der Verfolger seit der Winterpause ziemlich souverän auftritt und nun auf eine Serie von acht Siegen in Folge zurückblickt. „Entscheidend sind sicher viele Puzzleteile, wir haben eine große individuelle Qualität und vor allem einen unglaublichen Teamspirit“, sagt Florian Möller. Die mannschaftliche Geschlossenheit würde die VfB-Elf in die Lage versetzen, mit Rückschlägen umzugehen und auch aus schwierigen Partien als Sieger hervorzugehen.

Aber noch ist natürlich nichts erreicht. Noch immer müssen die Lübecker auf einen Ausrutscher des VfL II hoffen und dürfen sich ihrerseits keine Blöße geben. Das wird nicht ganz leicht angesichts des Restprogramms. Schließlich muss der VfB Lübeck noch in Hannover (6.), Bremen (3.) und Flensburg (4.) antreten. Und gleich am Samstag wartet das Duell beim BSV Rehden, einem der formstärksten Teams der letzten Monate. Man habe Respekt vor diesem Gegner, betont Florian Möller: „Das ist nicht nur so daher gesagt.“ Bereits am Freitag wird das Team anreisen. Man möchte von außen alles beeinflussen, was sich beeinflussen lässt und für „professionelle Rahmenbedingungen“ sorgen.

Den Rest muss die Mannschaft erledigen. Florian Möller weiß, dass noch ein harter Weg vor dem VfB Lübeck liegt. „Wir müssen selbst ja alles gewinnen“, so der Vorstand. Aber klar, die Ausgangslage ist nun eine andere als noch vor einigen Monaten. Damals stand für die meisten Experten ja bereits fest, dass der Meister dieser Runde nur VfL Wolfsburg II heißen könnte. „Das war alles ein bisschen anders“, sagt Florian Möller lachend. Wirklich sicher war er sich damals auch nicht, dass es noch einmal so eng werden könnte.

Andererseits wussten die Lübecker, dass selbst das stärkste Team unter normalen Umständen nicht ohne einen Einbruch auskommt. „Du hast doch kaum eine Mannschaft, die einfach durch eine Saison marschiert“, so Möller. Er habe insofern immer „darauf geschielt“, dass die Wolfsburger noch einmal nachlassen würden. Das ist nun geschehen, zur Freude ihres einzigen echten Verfolgers. Die so unterschiedlichen Ergebnisse der beiden Topteams hatten schließlich nicht nur Folgen in der Tabelle. Mittlerweile wurde in Lübeck auch eine Euphorie entfacht, die für zusätzliche Motivation sorgt. „Wir haben jetzt eine realistische Chance, und das ist einfach toll“, sagt Florian Möller.

 

(Text: Stefan Freye)

 

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