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Der BFC Dynamo - Schlafender Riese?

Aufstiegsspiele zur 3.Liga: Der Meister der Regionalliga Nordost im Blickpunkt

(Fotos: Patrick Skrzipek)

Geschichte:

Der BFC Dynamo ist wie viele ostdeutsche Vereine ein noch junger Verein und ging 1966 aus dem Sportclub Dynamo Berlin hervor durch die Ausgliederung der Fußballabteilung. Die Ausgliederung war Teil der Strategie zur Schaffung von Leistungszentren im Fußball der DDR, die das Ziel verfolgte, die besten Spieler des Landes an wenigen Standorten zu konzentrieren. Der Chef des ostdeutschen Ministeriums für Staatssicherheit (MfS, auch bekannt als Stasi) Erich Mielke, außerdem Vorsitzender der übergeordnete Sportvereinigung Dynamo, galt als wichtigster Förderer des Vereins und so war der Verein bald als „Stasiclub“ verschrien. Durch die Unterstützung Mielkes entwickelte sich der BFC Dynamo in den 1970er Jahren zum Aushängeschild des DDR-Fußballs und wurde zwischen 1977/1978 und 1987/1988 zehnmal in Folge Meister der DDR-Oberliga. Entsprechend nahm man auch regelmäßig am Europapokal der Landesmeister teil. Viele Spieler kamen damals aus der eigenen Jugendarbeit des Vereins, die bis heute einen guten Ruf genießt.

Mit der Wende und dem Ende der DDR begann der sportliche Abstieg, da staatliche und politische Unterstützung wegfiel und viele Spieler wie z.B. Thomas Doll den Verein in Richtung Bundesliga verließen. Am 19. Februar 1990 erfolgte die Umbenennung in FC Berlin. In der letzten Saison der Oberliga vor der Eingliederung in den Spielbetrieb des DFB im Jahr 1991 wurde der BFC nur elfter und verpasste die Qualifikation für die 1. oder 2. Bundesliga und spielte nur noch drittklassig.

1999 wurde der Verein auf Drängen der Fans hin wieder zurückbenannt und hieß wieder BFC Dynamo. Ein Jahr später im Jahr 2000 stieg man aus der Regionalliga Nordost in die viertklassige Oberliga Nordost ab und musste im Jahr 2001 nach dem verpassten Wiederaufstieg in der Relegation gegen den 1.FC Magdeburg anschließend Insolvenz anmelden und war nun nur noch fünftklassig. Nach Jahren des sportlichen und finanziellen Niedergangs gelang es dem Verein in den folgenden Jahren, sich Schritt für Schritt zu konsolidieren.

2004 konnte man zunächst die Berliner Meisterschaft gewinnen und die Rückkehr in die Oberliga feiern und nach 10 Jahren in der Oberliga, gelang im Jahr 2014 als Meister endlich der langersehnte Aufstieg in die Regionalliga Nordost. In den folgenden Jahren etablierte man sich in der Regionalliga Nordost und spielte stets oben mit. In der Saison 2021/2022 gelang es dem BFC Dynamo andere namenhafte Vereine wie FC Carl Zeiss Jena, Energie Cottbus oder den Chemnitzer FC hinter sich zu lassen und Meister der Regionalliga Nordost zu werden. Als Meister nimmt der BFC Dynamo an den Aufstiegsspielen zur 3. Liga teil und trifft auf den VfB Oldenburg aus der Regionalliga Nord.

Insgesamt stehen als Erfolge in der Nachwendezeit sieben Siege im Berliner Landespokal (letztmals im Jahr 2021) und eine Berliner Meisterschaft im Jahr 2004 zu Buche.

Stadion: Sportforum Hohenschönhausen (Kapazität: 12.400)

Der BFC Dynamo ist beheimatet im Sportforum im Berliner Stadtteil Alt-Hohenschönhausen und trägt aktuell seine Heimspiele im Stadion im Sportforum. Beim Sportforum handelt es sich um einen großen Komplex, der insgesamt aus insgesamt 35 Sportstätten besteht. Der Sportkomplex entstand ab 1954 und entwickelte sich bald zum zentralen Zentrum für Leistungssport in der DDR. Das Fußballstadion im Sportforum wurde 1959 fertiggestellt und diente ab der Saison 1961/62 den Fußballteams des SC Dynamo Berlin und später denen des BFC Dynamo als Heimspielstätte.

Im Jahr 1972 zog der BFC Dynamo dann allerdings in den größeren Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark um und nutzte das Sportforum nun hauptsächlich als Trainingsstätte. In der Saison nutze man das Stadion im Sportforum aber nochmal für die Heimspiele im UEFA-Pokal gegen SCO Angers, Lewski-Spartak Sofia und den FC Liverpool. Gegen Liverpool wurde mit 20.000 Zuschauern ein bis heute gültiger Zuschauerrekord aufgestellt.

Nach der Wende und dem einsetzenden sportlichen Niedergang kehrte man ab 1992 ins Sportforum zurück und spielte dort hauptsächlich bis zum Aufstieg in die Regionalliga Nordost im Jahr 2014. Mit dem Aufstieg entschied man sich wieder in den Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark zurückzukehren, aufgrund des gesteigerten Zuschauerinteresses. 2021 wurde dann die Rückkehr in das Sportforum bekanntgegeben.

Aktuelle Saison 2021/2022

In die aktuelle Saison startete der BFC mit einem wahren Traumstart. Die ersten fünf Spiele konnten allesamt gewonnen werden. Trotz einem Spiel weniger stand man so nach sechs Spieltagen auf Platz eins der Regionalliga. Erst am sechsten Spieltag musste man sich dem SV Babelsberg 03 mit 2:1 geschlagen geben. Nach einer kurzen Schwächephase zur Mitte der Hinrunde mit nur drei Punkten aus vier Spielen, verloren die Dynamos zunächst die Tabellenführung an den Berliner AK.

Bis zum Ende der Hinrunde fing sich das Team von Trainer Christian Benbennek (der in der Regionalliga Nord als Ex-Trainer des TSV Havelse übrigens kein Unbekannter ist) aber wieder und konnte mit vier Punkten Vorsprung auf die Verfolger Energie Cottbus und den Berliner AK die Herbstmeisterschaft feiern. In der Rückrunde ließ sich der BFC die Tabellenführung nicht mehr nehmen und führte zwischenzeitlich sogar mit zehn Punkten Vorsprung die Tabelle an. Zum Ende der Saison schwächelte man noch leicht, sodass die Meisterschaft erst am letzten Spieltag mit einem 4:2 Auswärtssieg bei der VSG Altglienicke unter Dach und Fach gebracht werden konnte. Mit Christian Beck stellte der BFC am Ende außerdem den Torschützenkönig der Regionalliga Nordost.

 

Name: Berliner Fußball-Club Dynamo e.V.

Gegründet: 15. Januar 1966

Farben: weinrot-weiß

Präsident: Norbert Uhlig

Stadion: Sportforum Hohenschönhausen (Kapazität: 12.400)

Website: www.bfc.com

Trainer: Christian Benbennek

Bester Torschütze: Christian Beck (23 Tore)

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