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Der HSV nutzt seinen Standortvorteil und führt die Frauen-Regionalliga an

„Sehr gute Bedingungen“

(Foto: hansepixx.de)

Es läuft für den Hamburger SV, anders lässt sich das nicht beschreiben: Nach sieben Spielen musste der Spitzenreiter der Frauen-Regionalliga noch keinen Punkt abgeben, und sein Torverhältnis von 27:1 weiß auch zu beeindrucken. Kann sich der HSV auf dem Weg zur Meisterschaft also nur selbst schlagen. „Wenn wir unsere Qualität auf den Platz bringen, hat es jeder Gegner in der Liga schwer gegen uns“, sagt Trainer Lewe Timm. Nun ist es allerdings nicht so, dass der HSV-Coach den Rest der Konkurrenz nicht ernst nimmt. Er erwartet schon, dass sich Teams wie der SV Henstedt-Ulzburg (2., 18 Punkte) oder Hannover 96 (3., 15) auch in den kommenden Monaten gut präsentieren und dem Spitzenreiter das Leben schwer machen werden.

Aber in Hamburg nimmt man die Rolle des Topfavoriten eben an. Aus einem einfachen Grund: Es gibt in der gesamten Regionalliga Nord nicht einen einzigen Verein, der auch nur annähernd so gut aufstellt ist wie der HSV. Das Topteam von Lewe Timm verfügt über den weitaus größten Etat, und es arbeitet unter professionellen Umständen. Das mittelfristige Ziel des Vereins – so wurde es zuletzt regelmäßig kommuniziert – ist der Aufstieg in die 2. Bundesliga. Also handelt man an der Elbe auch danach. „Wir haben sehr gute Bedingungen“, bestätigt der Trainer.

Allerdings ist Lewe Timm viel zu lange dabei, um nicht zu wissen: Gute Bedingungen allein verschaffen noch keinen Erfolg. Die ohne Zweifel vorhandene Qualität muss ja auch auf den Platz gebracht werden. „Wir sind ein Stückchen reifer in der Spielanlage und machen das solide und effizient“, nennt der Trainer das Plus der Mannschaft. Einen weiteren positiven Aspekt sieht er darin, dass der HSV auch hinsichtlich seines Unterbaus recht gut aufgestellt ist: „Ich bin froh über eine gute 2. Mannschaft und eine gute U17.“

Wie wichtig die Nachrücker aus diesen Teams sind, wurde gerade erst deutlich: In Svea Stoldt und Marlene Deyß (U17 Weltmeisterschaft) sowie Amira Dahl, Lisa Baum und Melina Bünning (U17 EM-Qualifikation) fehlen derzeit gleich fünf Spielerinnen aus dem Stamm des Spitzenreiters. Sie zu ersetzen war verbunden mit „Aufgaben für den Rest des Kaders“, wie Lewe Timm betont. Dass die Hamburgerinnen die Ausfälle nahezu nahtlos kompensieren konnten, lag aber eben auch an den vielen guten Kickerinnen aus der eigenen Reserve und dem eigenen Nachwuchs.    

Was kann also noch passieren in dieser Saison? Eine ganze Menge, findet der HSV-Trainer. Er geht zwar davon aus, dass sich sein Team am Ende durchsetzen wird in der Regionalliga. Aber der Weg zum Titel muss nicht zwangsläufig so gerade verlaufen, wie es sich im Moment andeutet. „Gegen Henstedt-Ulzburg und die anderen Spitzenteams werden wir keine leichten Spiele haben“, sagt Lewe Timm. Er sieht aber durchaus eine Bereicherung in diesen engen Duellen: „Sie bereiten uns ja auf eventuelle Aufstiegsspiele vor.“

Das kann ja auch noch passieren in dieser Saison: Egal, wie es am Ende gelaufen ist in der Regionalliga Nord, danach stehen zwei Partien gegen den Vertreter der Regionalliga Nordost an – und erst dann wird über den Aufstieg entschieden. „Zwei Spiele, in denen alles entschieden wird“, sagt Lewe Timm. Er hat es erlebt, erst in diesem Sommer: Zum Duell mit Turbine Potsdam II war der HSV als Favorit angetreten, und doch musste er sich dem Gegner geschlagen geben. „Nach dieser Erfahrung sind unsere Sinne geschärft“, unterstreicht der HSV-Trainer. So gesehen geht es in den kommenden Monaten zwar um Punkte in der Regionalliga, aber immer auch ein bisschen um die gedankliche Vorbereitung auf die letztlich entscheidenden Partien. Es bleibt also spannend...   

 

(Text: Stefan Freye)

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