News

„Die dicken Fische kommen erst noch“

Lars Uder im Gespräch

(Foto: hansepixx.de)

Der zehnte Sieg aus den vergangenen 13 Partien hatte Folgen: Mit nunmehr 44 Punkten hat sich der Vierte SpVgg Drochtersen/Assel bereits um vier Zähler vom Fünften SV Werder Bremen II (40) abgesetzt. Die Kicker vom Elbdeich sind also einmal mehr dabei, für ein Topergebnis in der Regionalliga Nord zu sorgen. Bereits in der Aufstiegssaison 2015/2016 hatten sie mit dem vierten Platz überrascht, es folgten die Ränge neun, zwölf und fünf. Nun sind sie wieder oben dabei. Und was ihr Trainer Lars Uder? „Mal schauen, wie es sich am Ende sortiert.“

Ein bisschen mehr Euphorie hätte man schon erwartet. Die Spielvereinigung zählt derzeit doch zu den formstärksten Mannschaften der Liga. Aber Lars Uder weiß die Situation eben ziemlich genau einzuschätzen. Zum einen erspielte sich sein Team nicht jeden der 44 Punkte auf wirklich souveräne Weise. „Wir haben viele Spiele mit Glück gewonnen“, so Uder. Zudem wartet noch ein Programm auf seine Mannschaft, das es wirklich in sich hat. Den Auftakt macht das TV-Spiel am kommenden Montag (20.15 Uhr) beim VfL Wolfsburg II. Danach schließen sich unter anderem Duelle gegen Weiche Flensburg, BSV Rehden, VfB Oldenburg, Werder Bremen, Eintracht Norderstedt und den VfB Lübeck an.

„Die dicken Fische kommen erst noch“, sagt Lars Uder also zum „knallharten Restprogramm“ seiner Mannschaft. Es wäre deshalb „Wunsch und Anspruch“, den guten Platz zu behaupten. Man sollte angesichts der kommenden Aufgaben aber lieber nicht allzu sicher davon ausgehen. Es ist allerdings auch nicht so, dass der Trainer seine Mannschaft schlecht reden möchte. Im Gegenteil. Die Spielvereinigung hat ihre Stärken, und die kennt natürlich niemand besser als Lars Uder: „Wir sind defensiv viel stabiler geworden“

Hätte es diese drei Spiele im Spätsommer nicht gegeben, würde die Spielvereinigung wohl eine Bestmarke setzen: In den Partien gegen St. Pauli II (3:3), Holstein Kiel II (0:3) und den VfL Wolfsburg II (0:5) kassierte das Uder-Team gleich elf Tore – und damit nicht weniger als ein Drittel der gesamten Gegentreffer (33). „Wir hatten damals einen schlechten Monat mit vielen Verletzten“, erinnert sich der Trainer. Diese Zeiten sind vorbei, und mittlerweile hat die Mannschaft auch zur sprichwörtlichen Heimstärke zurückgefunden. Im Kehdinger Stadion gewann die Elf nicht weniger als 28 ihrer 44 Punkte (9-1-3). „Die Jungs mögen das Flutlicht“, sagt Uder – die Heimspiele werden ja nicht selten am Freitagabend absolviert. Für den Trainer deutet sich aber noch ein anderer Grund für die Heimstärke an: „Wir sind in einer Randlage, also müssen unsere Gegner relativ lange Fahrten absolvieren – das spielt vielleicht auch eine Rolle.“

Fest steht, dass die SpVgg Drochtersen/Assel eine Macht ist im eigenen Stadion. Fest steht auch, dass Lars Uder nicht mehr sehr lange in den Genuss erfolgreicher Heimauftritte kommen wird. Er hat dem Verein vor einigen Wochen nämlich mitgeteilt, sein Amt im Sommer an den Nagel zu hängen. Die Belastung durch die Doppelrolle als Regionalliga-Trainer und Lehrer ist eben sehr groß, zukünftig möchte sich Lars Uder wieder mehr der Familie widmen. Einen Job als Trainer würde er gleichwohl wieder annehmen – aber vermutlich auf einem ganz anderen Niveau.
 


(Text: Stefan Freye)

Folgen und mehr erfahren:
NordFV bei Facebook NordFV bei X NordFV bei Instagram NordFV bei YouTuube NordFV Live