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Dranbleiben am VfB

Vorschau 17. Spieltag Regionalliga Nord der Herren

(Foto: hansepixx.de)

Nun sollte mal besser etwas passieren. Oder anders formuliert: Am 17. Spieltag der Regionalliga Nord dürfen sich die Verfolger des VfB Lübeck keinen Ausrutscher erlauben. Andernfalls könnte der Spitzenreiter seiner Konkurrenz mittelfristig enteilen – der Vorsprung ist mittlerweile ja schon recht groß.
 
FC St. Pauli II – Hannover 96 II (Fr. 18.30 Uhr)
Beide Teams waren zuletzt gegen Teilnehmer aus Bremen erfolgreich: Während St. Pauli mit 1:0 beim Bremer SV gewann und dabei eine Serie von fünf Niederlagen beendete, gewann 96 das Heimspiel gegen den SV Werder mit 5:2. „Das war schon große klasse, wie dominant und druckvoll die Mannschaft das gemacht hat. Wir haben Werder keine Chance gelassen“, lobte Trainer Daniel Stendel den eindrucksvollen Auftritt seines Teams. Bei seinem Hamburger Kollegen stand vor allem das Ende der Negativ-Serie im Fokus der Spielbetrachtung. „Wenn man so viele Spiele nicht erfolgreich ist, wird der Rucksack für das nächste Spiel immer schwerer. Wir freuen uns über den Auswärtssieg und sind sehr erleichtert“, meinte der St. Pauli-Coach Elard Ostermann. Man darf also davon ausgehen, dass zwei gut gelaunte Mannschaften zu diesem Nachwuchsderby antreten werden. Angesichts der Platzierungen steht St. Pauli (18.) allerdings noch mehr unter Zugzwang als der Gegner aus Hannover (3.) - für 96 geht es um die Verfolgung des VfB Lübeck.
 
SC Weiche Flensburg – SSV Jeddeloh (Sa., 13.30 Uhr)
Es war Weiche, das vor rund zwei Wochen mit einem 1:0 über den VfB Lübeck für Hoffnung gesorgt hatte. Aber dann folgte am letzten Spieltag ein 0:2 in Havelse, und schon trennen den Mitfavoriten wieder stattliche zehn Punkte vom Spitzenreiter. Dabei war die Pleite beim TSV sogar mit einer wenig schmeichelhaften Feststellung durch Mamadou Sabaly verbunden. „Sie wollten den Sieg mehr. Das hat man gesehen“, meinte der Weiche-Coach. Um nicht noch weiteren Boden zu verlieren, ist ein Heimsieg gegen den SSV nun eigentlich eine Pflichtaufgabe. Allerdings: Der Gast kommt als Tabellenzweiter und sammelte in seinen 15 Spielen noch vier Punkte mehr als die Flensburger. Das Spitzenspiel im Manfred-Werner-Stadion gilt also als offen. Das ist eine gute Nachricht für alle Beobachter der Regionalliga Nord – und wohl auch für den VfB Lübeck.
 
VfB Lübeck – TSV Havelse (Sa., 14 Uhr)

Diese Quervergleiche – das ist seit langem bekannt – sind in der Regel völlig sinnlos. Aber manchmal machen sie eben Spaß. Also: Vor zwei Wochen gewann Weiche Flensburg mit 1:0 gegen den VfB Lübeck, um dann am letzten Spieltag mit 0:2 beim TSV Havelse zu verlieren. Der Vorteil in diesem Spiel läge also eindeutig beim Gast – wären die Quervergleiche nicht völlig sinnlos. Denn tatsächlich tritt der VfB, am Mittwoch noch 1:0-Sieger beim Nachholspiel in Lohne, als klarer Favorit zu diesem Duell an. Bis auf die Niederlage in Flensburg ist der Spitzenreiter nämlich ungeschlagen, und da sollte es selbst der erstarkte TSV aus Havelse recht schwer haben, an der Lohmühle zu punkten.
 
Atlas Delmenhorst – Kickers Emden (Sa., 14 Uhr)
Lediglich einen Punkt gewann der Gastgeber aus den vergangenen fünf Partien, das 2:2 gegen den TSV Havelse liegt nun aber auch schon fast wieder vier Wochen zurück. Keine Frage: Nach ordentlichem Start sank die Formkurve von Atlas zuletzt kontinuierlich. Gegen das Schlusslicht aus Emden will der 16. nun endlich zurück in die Erfolgsspur. Insofern wird man bei Atlas nicht gerade erfreut zur Kenntnis genommen haben, dass die Kickers zuletzt den ein oder anderen Erfolg verbuchen konnten: Dem 3:2 auf St. Pauli folgte zwar eine 1:6-Pleite gegen Blau-Weiß Lohne. Doch am Mittwoch nahmen die Emder dem VfV Borussia 06 Hildesheim beim 0:0 einen Punkt ab. Das bedeutet: Kickers Emden blickt auf vier Punkte aus den vergangenen drei Spielen zurück, gewann also deutlich mehr Zähler in diesem Zeitraum als Atlas. Der Gastgeber blieb zuletzt nämlich dreimal ohne Punktgewinn.

BSV Rehden – Eintracht Norderstedt (Sa., 15 Uhr)
Die 15 Punkte aus sieben Spielen sprechen eine deutliche Sprache: Der BSV Rehden zählt zu den besten Heimmannschaften der Liga, in den Waldsportstätten gibt es nur wenig zu holen für Auswärtsteams. „Wir sind zuhause bärenstark“, bestätigt Trainer Kristian Arambasic. Der noch ungeschlagene Gastgeber (4-3-0) verdankt seinen zwölften Tabellenplatz also ausschließlich einer ziemlich schwachen Auswärtsbilanz. Insofern verspricht das Duell mit der Eintracht eine ganze Menge Spannung: Norderstedt (9.) machte zuletzt vor allem deshalb einigen Boden gut in der Tabelle, weil es die Auswärtsspiele gewann. Dem Gast bereiten also eher die Heimpartien Sorgen. Aber darauf kommt es in Rehden ja nicht an.
 
Blau-Weiß Lohne – Bremer SV (Sa., 18 Uhr)
Am Mittwoch kassierte der Gastgeber zwar eine 0:1-Heimniederlage gegen den Spitzenreiter VfB Lübeck. Aber das sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass er eine gute Entwicklung hinter sich hat: Fünf Siege holte der Blau-Weiß in den vergangenen sieben Partien, und so kletterte das Team aus dem Tabellenkeller auf den zehnten Tabellenplatz. Der Titel des besten Aufsteigers geht mittlerweile jedenfalls an die Blau-Weißen, sammelten sie doch zwei Punkte mehr als der Bremer SV. Für den Gast (15.) lief es zuletzt ja auch nicht mehr ganz so rund angesichts von drei sieglosen Spielen (0-1-2). „Jetzt wird’s wieder eng“, hatte BSV-Coach Torsten Gütschow nach dem 0:1 gegen St. Pauli II am vergangenen Spieltag resümiert. Dabei verlor sein Team nicht nur die Punkte, sondern in Sebastian Kmiec (Innenbandverletzung) auch den Kapitän. Für den Innenverteidiger ist die Hinrunde gelaufen. Sein Team besitzt dagegen Chancen auf Punkte in Lohne, tritt aber sicher nicht als Favorit an.
 
Teutonia 05 Ottensen – Hamburger SV II (So., 14 Uhr)
Nach acht sieglosen Spielen gelang der Teutonia beim 1:0 in Norderstedt mal wieder ein dreifacher Punktgewinn. Ist nun also der Knoten geplatzt? Man darf gespannt sein. In jedem Fall tritt mit dem HSV II eines der formstärksten Teams zum Derby an. Seit drei Spielen ist der Gast nun siegreich. „Wir waren entschlossen, aggressiv, gallig und hatten mehr Leben auf dem Platz“, kommentierte Pit Reimers die Aufholjagd beim 3:1 gegen Atlas am letzten Spieltag. Seine Mannschaft war angesichts der vergleichsweise wenigen Personalwechsel vor der Saison zu den Mitfavoriten gezählt worden. Offenbar findet der Tabellenfünfte nun immer besser in diese Rolle. Er dürfte für die Teutonia (14.) jedenfalls eine echte Herausforderung darstellen.
 
SV Werder Bremen II – VfV Borussia 06 Hildesheim (So., 14 Uhr)
Das klare 2:5 bei 96 II kam eher unerwartet und tat weh. „Aber so laufen Fußballspiele leider manchmal“, hatte Werders Nachwuchsdirektor Björn Schierenbeck die Pleite kommentiert. Abhaken und nach vorn schauen, das war die Devise. Es gibt nun mal eine Menge zu lernen für eine Talentschmiede, so gesehen helfen selbst Niederlagen weiter. Die Bremer dürften gegen den seit neun Partien sieglosen Gast ja trotzdem in der Favoritenrolle antreten. Mittlerweile hat sich der so gute Saisonstart des VfV nämlich fast zum Fluch entwickelt: Den 14 Punkten aus sechs ungeschlagenen Spielen vermochten die Hildesheimer nur deren fünf hinzuzufügen – allesamt gewonnen durch Unentschieden. Der VfV tritt also einigermaßen angeschlagen zum Duell auf Platz 11 an.
 
SpVgg Drochtersen/Assel – Phönix Lübeck (So., 15 Uhr)
Der Gastgeber büßte zuletzt einigen Boden ein, wartet er doch seit fünf Spielen auf einen dreifachen Punktgewinn (0-3-2). Die letzte Niederlage im Kehdinger Stadion liegt nun allerdings bereits zwei Monate zurück. Insofern kann sich D/A offenbar auf seine Heimstärke verlassen. Aber darauf wird es wohl auch ankommen: In Phönix kommt ein seit sechs Spielen ungeschlagener Gast (2-4-0). Weshalb die Lübecker (8.) in den vergangenen Wochen in der Tabelle kletterten und nun bis auf zwei Zähler dran sind an der Spielvereinigung (6.). In dieser Partie geht es nicht nur um drei Punkte, sondern auch um den Anschluss an die Spitzengruppe der Liga.

 


(Text: Stefan Freye)
 

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