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Ein Plan geht auf

Die Erfahrung verhilft dem VfV Borussia 06 Hildesheim zu einem ordentlichen Start

(Foto: VfV Borussia 06 Hildesheim)

Die erste Erkenntnis ist auch die wichtigste: „Wir haben unsere Regionalliga-Tauglichkeit mehr als unter Beweis gestellt“, sagt Benjamin Duda. Der Trainer ist zufrieden. Beim 3:2 über Mitaufsteiger Atlas Delmenhorst sicherte sich der VfV am Wochenende den siebten Zähler aus den ersten fünf Partien dieser Saison. „Diese Punktzahl hatten wir uns intern zum Ziel gesetzt, von daher war Atlas ein Finale“, so Duda. Es sind aber nicht nur die Regionalliga-Tauglichkeit und die aktuelle Ausbeute, die für eine gute Stimmung in Hildesheim sorgen. Es ist auch ein aufgegangener Plan. Denn was sich im Sommer getan hatte war nicht unbedingt typisch für einen Neuling. Beim VfV hatte man nämlich auf einen Umbruch verzichtet und dem vorhandenen Personal weitgehend vertraut.

Schließlich war das Team von Benjamin Duda bereits in der Oberliga Niedersachsen mit erfahrenen Kräften angetreten. „Wir hatten oft neun Spieler in der Startelf, die insgesamt über 700 Spiele in der Regionalliga absolviert haben“, bestätigt der Trainer. Es gab also gar keinen Anlass zu möglichst vielen Verstärkungen – und das zahlt sich nun aus. Zunächst war der VfV zu einem 1:1 in Jeddeloh gekommen. Dann wechselten sich die Niederlagen gegen Wolfsburg II (0:3) und Bremen II (0:2) mit den Siegen bei Hannover II (1:0) und eben Atlas Delmenhorst ab. Insgesamt gelang den Hildesheimern also eine ordentliche Bilanz. Ihre Auftritte wurden dabei durchaus von Konkurrenzfähigkeit geprägt. Der VfV stellte ein Team mit gestandenen Spielern, die wissen, was zu tun ist. Und dabei wurde nicht selten der Mut des Trainers belohnt: Das Team tritt selbstbewusst an und sucht den Weg in die Offensive. Die für einen Aufsteiger so typische defensive Grundordnung sucht man beim VfV vergeblich. „Es ist eine aktive Spielweise“, sagt Benjamin Duda.

Allerdings steht auch fest, dass längst noch nicht alles klappt – sonst hätten die Hildesheimer ja auch ein paar Punkte mehr auf dem Konto. Für Benjamin Duda sind es die „Kernkompetenzen“, die seinem Team gelegentlich noch Probleme bereiten. Mit anderen Worten: Es hätte schon noch das ein oder andere Tor mehr sein dürfen, und nicht jeder der acht Gegentreffer war wirklich unvermeidbar. Der Trainer findet, dass noch zu oft die „entscheidenden Situationen im direkten Duell“ zugunsten des Gegners ausfallen. Er weiß aber auch, woran das liegt: „Wir müssen die berühmte Fußspitze zulegen, und das ist eine Frage der Vororientierung.“ Weil es in der Regionalliga ein bisschen schneller zugeht, ist Antizipation gefragt, um sich auf einen Zweikampf vorzubereiten. Für Duda ist das ein „normaler Anpassungsprozess“, den er auch mithilfe von Video-Analysen vorantreiben wird.

Ansonsten ist alles im Lot. „Und wir gucken von Spiel zu Spiel“, sagt Benjamin Duda. Der Trainer weiß, dass diese Formulierung unter Verdacht steht. Er hält die Fokussierung auf die jeweils nächste Aufgabe aber schon angesichts einer ordentlichen Entwicklung für dringend geboten. Nun müssen sie sich richtig konzentrieren in Hildesheim. Duda: „Wir haben inklusive des Pokals acht Spiele in fünf Wochen.“ Wie gut, dass sein Team mittlerweile angekommen ist.

Lage der Liga – Benjamin Duda

Staffel Süd: Es ist alles im Soll, und es ist brutal eng. Ich halte unsere Staffel auch für eine Nuance stärker, weil sie ausgeglichener ist. Eine ganz hohe Leistungsdichte. Dass die U-Mannschaften oben dabei sind, ist sicher keine Überraschung, ebenso wenig die Aufsteiger im unteren Tableau. Es gibt eine erste Tendenz, aber nun wird es mit jedem Spieltag richtungsweisender.

Staffel Nord: Für mich ist Teutonia total überraschend, von dieser Leistung habe ich höchsten Respekt. In der Generalprobe vor der Saison hatten wir sie noch mit 4:2 geschlagen, aber da haben wir auch ein richtig starkes Spiel gemacht. Ansonsten sind Weiche und Eintracht Norderstedt oben dabei, und auch der HSV II hat eine brutale Qualität. Abgesehen von Teutonia ist die Einordnung der Teams in beiden Staffeln eigentlich keine Überraschung.

 

(Text: Stefan Freye)

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