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„Es ist immer noch nervig“

Weiterhin kein Fußball in Hamburg und Schleswig-Holstein

(Foto: Pixabay / Jorono)

Da ist Licht am Ende des Tunnels, schon seit einigen Wochen. War man sich im Frühjahr unsicher, ob 2020 überhaupt noch einmal der Ball rollen würde, wird nun der September als Starttermin der Regionalliga Nord angepeilt – vorbehaltlich der aktuellen Entwicklung der Infektionszahlen. „Wenn wir starten, dann aber frühestens Mitte September“, sagt Reenald Koch. Der Vorsitzende des Regionalliga-Ausschusses amtiert auch als Präsident des FC Eintracht Norderstedt. Er ist deshalb gut darüber informiert, wie sich die behördlichen Anordnungen in Schleswig-Holstein zuletzt entwickelt haben. Und nun wurde gerade erst beschlossen, dass die Begrenzung auf zehn Personen im Vollkontaktsport zumindest bis zum 31. August gelten wird.

Daran muss sich die Regionalliga natürlich orientieren, schließlich soll allen Teilnehmern vor dem ersten Pflichtspiel dauerhaft ein Training in Mannschaftsstärke möglich sein. Und weil auch Hamburg bis zum 31. August auf eine Begrenzung setzt, sind zwei der vier Bundesländer betroffen – in Bremen und Niedersachsen finden unter Einhaltung der Hygieneregeln bereits wieder „normale“ Einheiten statt. „Die eine Hälfte der Bundesländer gestattet es, die andere nicht“, beschreibt Reenald Koch die Schieflage in der Regionalliga Nord. Ändern kann er es nicht. „Und ich kann die Politik auch verstehen“, sagt der Ausschuss-Vorsitzende. In Schleswig-Holstein und Hamburg wolle man eben erst noch die Öffnung der Schulen abwarten und sich dann ein Bild von der Situation machen.

Das bedeutet aber nicht, dass Reenald Koch nicht für den schnellstmöglichen Beginn der Saison 2020/2021 eintritt: „Und dafür gibt es zwei wesentliche Gründe.“ Zum einen ist es aus Sicht von Koch einfach wichtig, dass nun wieder der organisierte Sport mit all seinen Wettkämpfen ausgetragen wird. Das käme vor allem den Kindern zugute; sie würden ja seit einigen Monaten auf, die auch für die Persönlichkeitsbildung wichtige Teilnahme am Spielbetrieb verzichten. Zum anderen denkt Reenald Koch an die vielen Vereine, insbesondere an jene aus der Regionalliga Nord. „Irgendwann wird die Fußball-Pause zu einer Überlebensfrage“, sagt der Funktionär. 

Es geht um die Sponsoren der Klubs, ihre deutlich wichtigste Einnahmequelle. Natürlich gibt es Verträge, aber deren Einhaltung wird wesentlich vom Spielbetrieb beeinflusst – und dieser ruht seit dem vergangenen März. „Mittlerweile ist ein Regionalligist ja ein mittelständischer Betrieb“, gibt Koch zu bedenken. Dabei geht es ihm erst einmal nur um die Spiele. Der Einlass von Zuschauern steht auf einem anderen Blatt. „Da müssen wir sehen, was in den kommenden Wochen verfügt wird“, so Koch. Man könne aber davon ausgehen, dass sich die entsprechenden Pläne an jenen der DFL orientieren und erst einmal nur Sitzplätzen vorsehen werden: „Die Kontrolle der Stehränge wäre für einen Regionalligisten unverhältnismäßig.“ Es gibt also eine ganze Menge Fragezeichen, trotz einer bislang eher positiven Entwicklung der Möglichkeiten. Zusammengefasst heißt das für Reenald Koch: „Es ist immer noch nervig.“
 


(Text: Stefan Freye)

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