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„Fußball ist verrückt“

Christoph Dabrowski über die Trendwende bei Hannover 96

(Fotos: Hannover 96)

Es fehlte nicht viel in dieser Partie – dann wäre 96 II auch im zehnten Spiel in Folge ohne dreifachen Punktgewinn vom Platz gegangen. Doch in der vierten Minute der Nachspielzeit gelang den Niedersachsen der Treffer zum erlösenden 2:1-Erfolg über den SSV Jeddeloh. Das ist nun zwei Wochen her. Weil dem Team von Christoph Dabrowski am Wochenende noch ein 5:3 gegen den Lüneburger SK Hansa gelang, gehört die Negativserie der Vergangenheit an. Vergessen ist sie allerdings nicht.

„Das war eine extrem schwere Phase, für die Mannschaft und das Trainerteam“, sagt Dabrowski. Seine Mannschaft war zwischenzeitlich sogar auf einen Abstiegsplatz gerutscht – und das musste erst einmal verdaut werden. Das in der Nachspielzeit doch noch erfolgreiche Spiel gegen Jeddeloh ist für den 96-Coach zudem ein recht gutes Beispiel für einen Fußballsport, der sich eben nicht im vollen Umfang beeinflussen lässt. Beim 1:2 in Drochtersen hatte sein Team nämlich nur eine Woche zuvor in der Nachspielzeit einen Foulelfmeter zum Endstand kassiert. „Das war der Tiefpunkt“, sagt Christoph Dabrowski, „Fußball ist verrückt.“

Aber natürlich wissen der erfahrene Coach und seine Kollegen aus dem Trainerteam auch, was zu tun ist in einer schwierigen Phase. „Wir haben Vieles versucht und wussten immer: Wir müssen Geduld haben“, sagt der 41-Jährige. Es stand ja auch schon lange fest, dass die Nachwuchsmannschaft vor einer schweren Saison stehen würde. Angesichts der Ausfälle im Profikader mussten reihenweise Spieler abgestellt werden. Die überwiegend recht jungen Kicker genossen die Zeit bei den Profis. Aber ihre Stippvisite hatte nicht immer nur positive Folgen. „Dabei wurden Erwartungen geschürt, die nicht erfüllt wurden, und das sorgte für Frustration“, so Dabrowski.

Da er zudem wochenlang ohne verletzte Stützen wie Christian Schulz und Kapitän Niklas Tarnat auskommen musste, vermochte so mancher Misserfolg nicht zu überraschen. „So viele junge Spieler erfordern eben Zeit“, betont der Trainer. Andererseits weiß Christoph Dabrowski die schwierige Phase nun durchaus zu schätzen: „Wir sind jetzt sensibilisiert worden und wissen, wie schwierig es ist und dass man nie locker lassen darf.“ Mittlerweile wirkt das Team auf den Trainer jedenfalls „wieder stabiler“. Angesichts der kommenden Gegner, Heider SV (17.) und Altona 93 (16.), könnte Hannover 96 II auch noch den ein oder anderen Erfolg bis zur Winterpause folgen lassen.

In jedem Fall möchte Dabrowski die freie Zeit im Winter nutzen, um die Grundlage für die Fortsetzung des eingeschlagenen Wegs zu legen. „Und in der Rückrunde wollen wir auf jeden Fall mehr Punkte holen“, betont der 96-Coach.


(Text: Stefan Freye)
 

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