Es gibt viel zu tun. Aber die Laune ist bestens. „Es läuft, wir sind zufrieden“, sagt Florian Möller, Geschäftsführer des VfB Lübeck. Als einziges Team der Liga ist der Vizemeister der Vorsaison noch ohne Punktverlust. Der VfB ist damit auf einem guten Weg, sich ein besonderes Geschenk zum runden Geburtstag zu machen – wenn sich die Gründung am 28. August 2019 zum 100. Mal jährt, könnten die Lübecker ja nach wie vor die Spitzenposition der Regionalliga Nord belegen.
In diese komfortable Situation führten die Erfolge der letzten Wochen: Los ging es mit einem 3:1 gegen den SSV Jeddeloh, dem Auftaktsieg schlossen sich die Dreier bei Altona 93 (2:1) und gegen den Lüneburger SK Hansa (2:0) an. Selbst das ausgesprochen unglückliche Pokal-Aus gegen das Zweitligateam des FC St. Pauli durfte angesichts des 6:7 n.E. als Erfolg gelten. Es folgten: der 4:0-Sieg beim Heider SV sowie ein 3:2 gegen St. Pauli II, die Reserve des Pokalgegners.
Sicher, das Auftaktprogramm galt bereits vor dem Auftakt als dankbar, schließlich waren die Lübecker von allen Seiten als der Topfavorit auf den Titel gehandelt worden. „Aber man muss auch diese Spiele erst mal gewinnen“, sagt Florian Möller. Ihn stört es deshalb auch gar nicht, dass es bei manchem Sieg „ein bisschen knapper“ zuging. „Wir haben ja trotzdem das beste Torverhältnis der Liga“, so der Geschäftsführer. Wie gesagt: es läuft in Lübeck.
Tatsächlich setzt sich beim VfB aber nur fort, was bereits in der vergangenen Saison begonnen hatte. Die letzte Niederlage der Lübecker datiert nämlich aus dem November 2018. „Es ist eine Entwicklung, die schon länger anhält“, betont Florian Möller. In den vergangenen Monaten wäre dabei eine Geschlossenheit entstanden, die nun ein solides Fundament für den sportlichen Erfolg bildet. In der Sommerpause wurde das Team deshalb im Wesentlichen zusammengehalten und nur punktuell verstärkt. „Die Qualität ist vorhanden, und der Teamspirit trägt uns“, so Möller.
Das bedeutet aber natürlich nicht, dass man sich beim VfB bereits sicher ist, die Favoritenrolle auch am Schluss auszufüllen und im kommenden Sommer direkt in die 3. Liga aufzusteigen. Schließlich hat die Saison gerade erst begonnen, und im VfL Wolfsburg II gibt es zumindest eine Mannschaft, die dem Spitzenreiter offenbar folgen kann. „Ihr Programm ist nicht zu verachten – Respekt, dass sie so gut dabei sind“, sagt Florian Möller. Vor allem die VfL-Siege in Flensburg (2:1), Oldenburg (3:0) und zuletzt in Bremen (2:0) unterstrichen die Klasse des Rivalen.
Nun will es der Spielplan, dass es ausgerechnet am 100. Geburtstag zum Duell des VfB (Gründungsdatum: 28.8.1919) mit dem VfL kommt: An diesem Mittwoch geht es noch im Schleswig-Holstein-Pokal gegen den PSV Neumünster, am darauffolgenden Mittwoch (28. August) kommen die Wolfsburger zum Spitzenspiel. „In diesem Spiel fällt keine Entscheidung, aber wir können uns weiteres Selbstvertrauen holen“, findet der Geschäftsführer. Und ganz nebenbei passt das Spiel natürlich auch ganz hervorragend zum Ehrentag des Vereins.
(Text: Stefan Freye)