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Heiner Backhaus hat mit dem BSV Rehden viel vor

„Ich verliere lieber mal mit 0:3 gegen Wolfsburg als mich nur hinten rein zu stellen.“

(Foto: Vogler Images)

Es lässt sich schon eine ganze Menge sagen über den BSV Rehden dieser Saison. Der Tabellenneunte weist nach zwölf Partien ein ausgeglichenes Konto auf (4-4-4), landete dabei einige überraschende Siege, musste den Platz allerdings auch mal mit einer Niederlage verlassen, obwohl er doch eigentlich in der Favoritenrolle angetreten war. Da gibt es also etwas zu besprechen. Zusammenfassend kann man jedoch sagen: Es läuft beim BSV.

„Ich bin schon zufrieden“, bestätigt Heiner Backhaus. Der Trainer, im Sommer von Inter Leipzig nach Rehden gewechselt, betreut gerade ein sehr junges Team, und zusammengestellt hat er es in weiten Teilen auch nicht. Damit ist natürlich das eine oder andere Problem verbunden. Das verleitet den BSV-Coach aber keineswegs zu einer Abkehr von seinem ganz persönlichen Stil. „Ich habe als Trainer oder Co-Trainer immer um die Meisterschaft gespielt und möchte nun auch mit dem BSV Rehden wie eine Spitzenmannschaft antreten“, sagt der 37-Jährige.

Wie eine Spitzenmannschaft. In den Partien gegen den VfB Lübeck (1:0), bei Weiche Flensburg (2:0), beim HSV II (4:1) oder bei Hannover 96 II (2:0) vermochte die Backhaus-Elf diesen Anspruch zu entsprechen. „Es klappt immer dann, wenn uns der Gegner von der Last befreit, das Spiel machen zu müssen“, sagt Heiner Backhaus. Denn eigentlich liegt die Stärke seines Teams derzeit noch im Spiel gegen den Ball. Gut stehen, das Spielgerät erobern und dann zum Konter ansetzen – das macht der BSV ziemlich gut. „Wir sind eine richtig giftige Umschalt-Truppe“, findet der Trainer.

Das reicht ihm allerdings nicht. Der BSV-Coach sucht nun verstärkt nach „Lösungsansätzen im Spiel mit dem Ball“. Allerdings ist es für Backhaus auch kein Wunder, dass die im Fußball so wichtigen Automatismen erst einmal im vorwiegend passiven Bereich, nämlich der Defensive, funktionieren. Die Mannschaft ist ja nicht nur jung, sie ist auch ziemlich neu angesichts eines Kaders, der durch 14 Zugänge verstärkt wurde. „Erstmal ist das Spiel gegen den Ball dann einfach leichter zu steuern“, sagt Heiner Backhaus. Aber er sagt eben auch, dass sich sein Team gerade entwickelt und „auf einem guten Weg“ ist.

Zur Entwicklung des Teams zählt allerdings auch die Einordnung der aktuellen Situation. „Der BSV hat in den letzten Jahren wohl nie besser dagestanden“, sagt Heiner Backhaus. Er will sich damit gar nicht selbst auf die Schulter klopfen, sondern nun unterstreichen, dass seine Elf schon den einen oder anderen Schritt absolviert hat. Dass sie dabei ist, sich an „die Ansprüche zu gewöhnen“, wie Heiner Backhaus sagt. Er wird eine ganze Menge Erfahrung beisteuern zu diesem Prozess: Nach seiner Zeit in den Jugendteams von Schalke 04 und Werder Bremen absolvierte Backhaus eine aktive Kicker-Karriere mit nicht weniger als 20 Station. Als Mittelfeldspieler war er bei Hannover 96 und Arminia Bielefeld ebenso am Ball wie auf Zypern oder in Hongkong. Später, bevor er in Leipzig auf die Trainerbank rückte, arbeitete Heiner Backhaus unter anderen als Assistent von Ewald Lienen in Athen.

„Ich bin viel rumgekommen“, sagt der BSV-Trainer lachend. Er weiß, dass die zahlreichen Stationen seiner Karriere nicht nur für eine ganze Menge Anekdoten gesorgt haben. In all den Jahren wurde dabei auch ein Trainer geformt, der sehr genaue Vorstellungen von seiner Arbeit hat: „Ich verliere lieber mal mit 0:3 gegen Wolfsburg als mich nur hinten rein zu stellen.“


(Text: Stefan Freye)

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