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Konzentration auf den Keller

Vorschau 7. und 8. Spieltag Meister- und Abstiegsrunde

(Foto: hansepixx.de)

Entschieden ist die Meisterrunde auch nach dem 4:0 des VfB Oldenburg über Weiche Flensburg natürlich nicht. Angesichts des großen Vorsprungs des Tabellenführers dürfte sich das Interesse am kommenden Wochenende aber auf die Abstiegsrunde konzentrieren: Dort geht es deutlich enger zu, und trotzdem naht langsam aber sicher eine Entscheidung über die abschließenden Platzierungen.

Meisterrunde:

Hamburger SV II – SV Werder Bremen II (Fr., 13 Uhr)
Eine ungewöhnliche Anstoßzeit für ein nicht gerade alltägliches Spiel: In den Titelkampf werden die beiden Nachwuchsteams zwar nicht mehr eingreifen können. Aber immerhin geht es in diesem Duell um das kleine Nordderby und daneben noch darum, wer als beste Talentschmiede aus dieser Saison hervorgeht. Dabei spricht die aktuelle Form eher für den Gast aus Bremen, blieb der HSV II doch nach der 2:3 Niederlage gegen Hannover 96 II auch gegen den VfV Borussia 06 Hildesheim (2:2) sieglos. "Aktuell ist der Mannschaft durchaus anzumerken, dass sie personell am Limit ist und in den vergangenen Wochen immer wieder komplett an ihre Grenze gehen musste", meinte Trainer Pit Reimers nach der Punkteteilung bei Schlusslicht der Meisterrunde. Nun empfängt der Tabellenfünfte den aktuellen Dritten – und der feierte nach dem 1:0 bei Holstein II gerade einen 3:0-Heimerfolg gegen Teutonia.

VfB Lübeck – VfV Borussia 06 Hildesheim (Fr., 19.30 Uhr)
Nun geht wieder das Licht an in der Lohmühle, und das verspricht eine ganz besondere Atmosphäre. Der VfB wird sie gebrauchen können, denn den einen oder anderen Platz würde der Siebte ja auch ganz gern noch gut machen. Nachdem er dem VfB Oldenburg beim 0:0 einem Punkt abgenommen hatte, trennte sich der Gastgeber zuletzt mit einem 1:1-Unentschieden von Atlas Delmenhorst. Der VfB ist damit seit vier Spielen ungeschlagen (2-2-0), und seine Bilanz ist damit deutlich besser als jene des Schlusslichts aus Hildesheim. Der VfV wartet auch nach sechs Spielen noch auf den ersten Sieg in der Meisterrunde (0-2-4). Im Hinspiel war er beim 1:1 allerdings zu einem Zähler gekommen.

SC Weiche Flensburg – Hannover 96 II (Sa., 13.30 Uhr)
Sicher: Die 0:4-Niederlage im Spitzenspiel beim VfB Oldenburg sorgte für eine ganze Menge Enttäuschung beim SC Weiche, vermochte der Tabellenzweite doch zu keinem Zeitpunkt an sein wahres Leistungsvermšgen anzuknüpfen. Vom Aufgeben will man aber nichts wissen. "Wenn Oldenburg die Tür aufmacht, wollen wir da sein", sagt Christian Jürgensen, Sportlicher Leiter in Flensburg. Das wäre auch eine sehr unglückliche Entwicklung: Der Top-Favorit patzt wider Erwarten doch, und Weiche hat derweil seine Hausaufgaben nicht erledigt. So wird aus dem Heimspiel gegen 96 II eine Pflichtaufgabe. Dabei sind die Flensburger allerdings zur Vorsicht aufgerufen: Der Gast aus Hannover gewann zuletzt gegen den HSV II (3:2) und Holstein Kiel II (2:0).

Holstein Kiel II – Atlas Delmenhorst (So., 14 Uhr)
Lediglich zwei Siege aus den sechs Partien der Meisterrunde gelangen dem Gastgeber, der doch als Sieger der Nordstaffel in die entscheidenden Spiele eingezogen war. Dem einst so starken, dann aber von personellen Problemen geplagten Nachwuchsteam geht offenbar ein wenig die Luft aus. Dabei kann sich auch Holstein II als Tabellendritter noch berechtigte Hoffnungen darauf machen, die Saison als bester Talentschuppen der Regionalliga Nord abzuschließen – zumal sich die Konkurrenten aus Hamburg und Bremen an diesem Wochenende im direkten Duell gegenüberstehen. Nach zuletzt zwei Niederlagen sollten die kleinen Störche nun aber mal wieder drei Punkte einfahren. Der Gast aus Delmenhorst wartet nach sechs Partien in der Meisterrunde noch auf einen dreifachen Punktgewinn, war aber recht oft ziemlich nah dran an einem Sieg (0-4-2).

Teutonia 05 Ottensen – VfB Oldenburg (So., 14 Uhr)
Die Enttäuschung nach dem 0:3 in Bremen war greifbar. "Ich glaube wir haben einfach nur ein bisschen mitgespielt heute", meinte Dietmar Hirsch – und hatte in gewisser Weise durchaus Verständnis für die schwache Vorstellung. Es sei eben "Vieles im Ungewissen". Für Hirsch selbst, dem bereits vor Wochen die Beendigung der Zusammenarbeit im Sommer bedeutet worden war, gilt das nicht mehr: Der Trainer wurde am Wochenende beurlaubt und bis zum Saisonende durch seinen Assistenten Jan-Philipp Rose ersetzt. Der neue Coach steht mit dem ambitionierten Team – als Sechster ist Teutonia weit hinter den eigenen Ansprüchen zurück – vor einer Bewährungsprobe. Andererseits besitzt der Gastgeber im Duell mit dem souveränen Spitzenreiter aber natürlich auch eine erstklassige Gelegenheit zu einem Ausrufezeichen. Aber ob sich der VfB eine Blöße geben wird? Sein Trainer fordert jedenfalls nach wie vor eine gewissenhafte Arbeit ein. "Noch kann Weiche zwölf Punkte holen, wir brauchen also noch einige Zähler und müssen weiter genauso konzentriert arbeiten wie zuletzt", sagt Dario Fossi.

Abstiegsrunde:

FC Oberneuland – Eintracht Norderstedt (Sa., 15 Uhr)
Der 2:1-Erfolg beim FC St. Pauli II hat es unterstrichen: Der FC Oberneuland lässt sich nicht unterkriegen. Weder die sportlich ausgesprochen schwierige Situation des Tabellenneunten noch der Verzicht des Vereins auf eine Regionalliga-Lizenz für die kommende Spielzeit vermochten dem Engagement des Teams etwas anzuhaben. Kein Wunder, dass Trainer Daniel Prause einmal mehr "sehr stolz" auf die Mannschaft war. Aber kann der Gastgeber auch etwas ausrichten gegen eine Mannschaft aus Norderstedt, die als Tabellenzweiter anreist und in ihren sieben Rundenspielen noch ungeschlagen ist? Gewisse Zweifel an einem Heimsieg scheinen erlaubt.

SSV Jeddeloh – Phönix Lübeck (Sa., 15 Uhr)
Es hat ein bisschen gedauert, aber mit einem Vorsprung von sieben Punkten auf einen Abstiegsplatz dürfte sich auch der SSV der größten Sorgen entledigt haben. Der Tabellenvierte scheint jedenfalls auf einem guten Weg, die Prophezeiung seines im Sommer scheidenden Trainers zu erfüllen. "Wir haben in jeder Saison die Herausforderung Klassenerhalt gehabt und diese Aufgabe gemeinsam gemeistert. Das wird uns auch dieses Jahr gelingen", hatte Oliver Reck noch vor Kurzem betont. Nun ist allerdings das Maß der Dinge dieser Abstiegsrunde zu Gast: Phönix vermochte alle sechs Partien zu gewinnen. Der Spitzenreiter möchte offenbar unterstreichen, dass er eigentlich gar nicht in diese Staffel gehört, und das dürfte auch der SSV zu spüren bekommen.

BSV Rehden – Heider SV (Sa., 15 Uhr)
Es ist schon ein bisschen vertrackt: Zwar blieb der BSV zuletzt zweimal ohne Punktgewinn, weist aber immer noch eine ganz gute Bilanz aus den sieben Spielen dieser Abstiegsrunde auf (3-1-3). Der Tabellensechste punktete also ordentlich, kann sich angesichts eines dünnen Vorsprungs von nur einem Zähler auf den ersten Abstiegsplatz allerdings keineswegs sicher sein. Das Heimspiel gegen den Heider SV wird man beim BSV also als Pflichtaufgabe betrachten: Aus diesem Duell zählen nur drei Punkte. Obwohl er zuletzt mit 1:2 gegen den Lüneburger SK Hansa verlor, sammelte der Gast allerdings sieben Punkte aus den vergangenen vier Partien ein. Mangelndes Engagement lässt sich auch dem HSV also nicht vorwerfen – obwohl die Chancen des Schlusslichts auf den Klassenerhalt zuletzt mit jedem Spieltag ein bisschen kleiner wurden.

Lüneburger SK Hansa – Altona 93 (So., 15 Uhr)
Der LSK ist noch immer im Rennen um den Klassenerhalt, das dokumentierte er zuletzt mit einem 2:1-Sieg in Heide. Sein größter Gegner in der Abstiegsrunde ist nun der BSV Rehden, Tabellennachbar und mit einem Punkt Vorsprung versehen. Gegner an diesem Spieltag ist dagegen das Team von Altona 93. Der Gast kommt als Vorletzter, muss ich um den Klassenerhalt also ernsthafte Sorgen machen. Allerdings unterstrichen zuletzt auch die Hamburger, dass sie sich keineswegs aufgeben wollen: Gegen den FC Oberneuland (2:2) und den HSC Hannover (1:1) gelangen dem AFC zwei Punktegewinne.

HSC Hannover – SpVgg Drochtersen/Assel (So., 15 Uhr)
Der Tabellenachte HSC zählt nach dem LSK zu den aussichtsreichsten Kandidaten im Tabellenkeller. Gerade drei Punkte trennen ihn von den Lüneburgern, und somit sind es nur vier Zähler zum Nicht-Abstiegsplatz. Es geht also noch was für die Niedersachsen. Ihre letzten Ergebnisse lassen allerdings den Schluss zu, dass gegen die Spielvereinigung eine Steigerung notwendig ist. Zwar zeigte sich der HSC sowohl dem Heider SV (4:4) als auch Altona 93 (1:1) gewachsen. Aber das dürfte kaum reichen gegen einen Tabellendritten, der zuletzt zwar mit 2:3 gegen den BSV Rehden verlor, aber nach wie vor zu den besten Teams der Abstiegsrunde zu zählen ist.
 

 

(Text: Stefan Freye)

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