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Regionalliga Nord der Frauen 2015/2016: Nachgefragt bei Manuel Alpers

Trainer des Bramfelder SV plant langfristig

(Foto: hansepixx.de)

Der Bramfelder SV führt mit fünf Siegen aus fünf Spielen die Regionalliga Nord der Frauen mit der Maximalausbeute von 15 Punkten an. Dicht gefolgt vom TSV Limmer, der lediglich eine schlechtere Tordifferenz aufweist. Zusammen mit der Zweitvertretung von Werder Bremen deutet sich ein interessanter Dreikampf an der Tabellenspitze an. Maria Albrecht ist dabei die Top-Torschützin der Liga. Sie traf bereits elf Mal in der aktuellen Saison und hat damit großen Anteil am Höhenflug der Mädels aus dem Nordosten Hamburgs. Wir haben mit dem Trainer des Spitzenreiters, Manuel Alpers gesprochen und ihn zur Entwicklung der "BSV Deerns" befragt:

Herr Alpers, fünf Spiele, fünf Siege und im Schnitt fünf Tore pro Spiel erzielt. Mit welcher Erwartung sind Sie in die Saison gestartet und wie sehen diese mittlerweile aus?

Manuel Alpers: „Uns war klar, dass wir zu den reiferen und erfahreneren Teams gehören und die Underdog-Stellung verlieren würden. Vor allem nach dem guten Abschneiden im letzten Jahr. Grundsätzlich ging es uns darum, schnellstmöglich Punkte gegen den Abstieg zu sammeln, da das zweite Jahr immer das schwierigste Jahr ist. Mit den bisherigen Spielen sind wir sehr zufrieden, sodass wir nun das obere Tabellendrittel angreifen wollen. Die schweren Gegner kommen noch auf uns zu, danach haben wir eine echte Standortbestimmung.“

Nach dem 4. Platz der vergangenen Spielzeit kommt also wieder viel Arbeit auf den Verein zu. Ist der Weg nach oben für den Bramfelder SV zu bewerkstelligen?

Manuel Alpers: „Der Weg ist uns sicherlich zuzutrauen, wir sind mit 4.500 Mitgliedern, von denen alleine 1.000 der Fußball-Abteilung angehören, nicht der kleinste Verein in Hamburg. Das Umfeld wächst mit dem Team. Organisatorisch, strukturell und sportlich sind wir auf einem sehr guten Weg. Wichtig ist mir jedoch, dass der Unterbau stimmt, denn nur so kann man langfristig planen und etwas aufbauen.“

Ist es ein Vorteil, dass ihre Spielerinnen ihrem Hobby nachgehen und keinen Druck verspüren?

Manuel Alpers: „Ein Vorteil würde ich das nicht nennen. Die junge Garde von 16-18 Jahren befindet sich im Abitur, die 19-23-Jährigen Spielerinnen in der Ausbildung oder im Studium. Die älteren Spielerinnen verbinden Beruf und Fußball. Bei drei Mal Training in der Woche ist dies eine große Leistung und ein hoher Aufwand den Sie betreiben.“

Welche Auswirkungen hat dies auf die aktuelle Trainingsarbeit?

Manuel Alpers: „Für mich als Trainer ist ‚das Ohr‘ an jeder einzelnen sehr wichtig. Man muss Drucksituationen im Job, in der Ausbildung oder Schule erahnen und mit den Spielerinnen kommunizieren. Das ist sowohl eine Belastung für die Spielerinnen aber auch für die Trainer und Betreuer, dort die richtigen Erkenntnisse zu sammeln, um das Beste aus dem Team herauszuholen.“

Jeder Trainer hat seine Eigenschaften. Worauf legen Sie besonderen Wert?

Manuel Alpers: „Wir denken und handeln erfolgsorientiert. Wir wollen in jedem Training oder Spiel die Messlatte höher legen. Die Spielerinnen sollen sich an das erinnern, was wir uns erarbeitet haben und an dem arbeiten, was wir nicht so gut gemacht haben.“

Wie nehmen die Spielerinnen die aktuelle Situation wahr?

Manuel Alpers: „Es herrscht eine sehr gesunde Einschätzung. Ich verspüre keine Spur von Arroganz oder Überheblichkeit. Egal gegen wen, wir nehmen den Gegner ernst und zollen ihm Respekt, so stelle ich es mir auch vor.“

Wie bewerten Sie das Niveau der aktuellen Regionalliga Nord der Frauen?

Manuel Alpers: „Insgesamt gibt es zwei bis drei überdurchschnittliche Teams, gefolgt von einem breiten Mittefeld, das sechs bis sieben Mannschaften umfasst. Es gibt aber auch drei schwächere Mannschaften, zu denen man Parallelen ziehen kann. 2012 sind wir aufgrund schwacher Leistungen ebenfalls aus der Liga abgestiegen.

Über den Bramfelder SV ist relativ wenig bekannt. Bitte beschreiben Sie den Verein und das Umfeld.

Manuel Alpers: „Der Verein lebt und wird seit 40 Jahren geprägt vom Ehepaar Herzberg. Seit den 70er Jahren bauen sie diesen Verein auf und haben ihn zu dem gemacht, was er auch dank des Clubheims und des neuen Kunstrasenplatzes heute ist. Das Interesse an unserem Team und unserem Verein steigt weiter, nicht zuletzt dank des DFB-Pokalspiels gegen den BV Cloppenburg. Im Verein und von außerhalb kommen die Zuschauer nun viel selbstständiger auf uns zu. Die erste Herrenmannschaft schaut, sofern es der Spielplan zulässt, gerne bei uns vorbei.“

Vielen Dank für das Gespräch. Ihnen und Ihrem Verein alles Gute für die weitere Zukunft.



 

(Interview: NFV / Foto: Karsten Schulz)

(Zur Homepage der Bramfelder Fußballdeerns)

(Zur Tabelle der Regionalliga Nord der Frauen)

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