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„Spannung bis zum Schluss“

Ralph-Uwe Schaffert zur Regionalliga Nord der Herren

(Foto: hansepixx.de)

Die erste Saisonhälfte der Regionalliga Nord ist beendet. Während der VfB Lübeck die Spielklasse relativ klar anführt, ist das Schlusslicht Kickers Emden bereits ein wenig abgeschlagen. Ansonsten darf die Lage als recht offen gelten, geprägt von einem sehr breiten Mittelfeld. Wir sprachen mit NFV-Präsident Ralph-Uwe Schaffert über die Situation in der Regionalliga Nord.
 
Herr Schaffert, beginnen wir mal mit dem Titelrennen und dem recht großen Vorsprung des VfB Lübeck: Wie bewerten Sie den Auftritt des Spitzenreiters in den vergangenen Wochen?
 
Der VfB Lübeck spielt am beständigsten und geht gut mit der Rolle als erklärter Meisterschaftsfavorit um. Es würde mich nicht überraschen, wenn er in der kommenden Saison wieder in der 3. Liga antritt.
 
Das macht die Saison ja zu etwas Besonderem: Der Meister ist in dieser Spielzeit mit einem direkten Aufstiegsrecht versehen. Auch deshalb war ein harter Zweikampf zwischen dem VfB und Weiche Flensburg erwartet worden. Nun belegt der zweite Anwärter aber lediglich den siebten Platz, mit einem Rückstand von 17 Punkten. Das Abschneiden der Flensburger kommt schon überraschend, oder?
 
Ja. Ich hatte auch ein enges Rennen zwischen Lübeck und Flensburg erwartet. Aber Weiche hat gerade gegen vermeintlich leichte Gegner zu viele Punkte gelassen. Ich bin mir sicher, dass sie den Rückstand nicht mehr aufholen werden.
 
Dafür mischt oben im aktuellen Vierten SSV Jeddeloh eine Mannschaft mit, die dort so nicht erwartet worden war.
 
Das ist richtig. Es war nicht damit zu rechnen, dass der SSV eine so starke Saison spielen würde. Das zeigt: Auch ein kleiner Verein kann eine gute Rolle in dieser Liga spielen. Der SSV wird wirtschaftlich allerdings so gut geführt, dass man sich im Falle der Meisterschaft wohl nicht auf das Abenteuer 3. Liga einlassen würde. 
 
Was kam für Sie sonst noch überraschend?
 
Wenn man vom etwas abgeschlagenen Schlusslicht Kickers Emden absieht, gibt es zehn, elf Mannschaften, die in der Rückrunde womöglich noch ums Überleben kämpfen könnten. Das spricht für die Ausgeglichenheit der Liga und kann für die Zuschauer nur gut sein, weil es Spannung bis zum Schluss verspricht. Zumal wir ja auch nicht wissen, ob Mannschaften aus der 3. Liga zurück in unsere Regionalliga kommen. Wir hoffen es nicht und drücken allen Teilnehmern unseres Verbandsgebiets die Daumen. Aber man muss immer damit rechnen.
 
Spricht die große Ausgeglichenheit aus Ihrer Sicht für oder gegen die allgemeine Qualität in der Regionalliga?
 
Ich würde es jedenfalls nicht als Zeichen für fehlende Qualität sehen wollen. Der VfB Lübeck und die zweiten Mannschaften des Hamburgers SV und Hannover 96 besitzen eine Ausnahmestellung. Beim SSV Jeddeloh muss man abwarten, ob er das Niveau bis zum Ende halten wird. Der Rest der Liga ist recht ausgeglichen, und das schafft eine sehr interessante Spielklasse.

 


(Das Interview führte Stefan Freye)
 

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