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Werder-Trainer Sven Hübscher:

„Wir haben unter unseren Möglichkeiten gespielt“

(Foto: Werder Bremen)

Rückblende: Im Sommer des vergangenen Jahres, also kurz vor der Saison, gab es nach Ansicht der Experten gleich mehrere Favoriten auf den Titel. Das Team vom SV Werder II, dem Absteiger aus der 3. Liga, ragte dabei allerdings ein wenig heraus. Den Bremern wurde nämlich noch ein bisschen mehr zugetraut als den anderen Topmannschaften. Nach dem 32. Spieltag belegen sie Platz drei, sind aber längst ohne Chance auf eine Teilnahme am Titelrennen. „Wir wollen im oberen Bereich mitspielen, und das haben wir geschafft“, sagt Werder Trainer Sven Hübscher. Er sagt aber auch: „Wir haben unter unseren Möglichkeiten gespielt.“

Unter den eigenen Möglichkeiten blieb der SVW auch am Wochenende. Beim 0:2 gegen den VfB Lübeck lieferte die Mannschaft zunächst eine schwache erste Halbzeit, um dann – nach einer Steigerung – die beiden Gegentreffer zu kassieren. „Bis zur Pause haben wir sicherlich ein wenig Glück und vor allem mit Luca Plogmann einen guten Torwart, der uns im Spiel hält. In der zweiten Halbzeit hatte Lübeck dann nicht mehr viel vom Spiel. In einer Phase, wo wir das Spiel komplett im Griff haben, kassieren wir das Gegentor“, beschreibt der Trainer die 90 Minuten auf Platz 11.

Klar: Gegen den seit dem vergangenen November ungeschlagenen Tabellenzweiten kann man verlieren. Die Hintergründe der durchwachsenen Saison werden an anderer Stelle sichtbar – vor allem in der Hinrunde. Als Vierter hatten die Bremer sie beendet, sie lagen im Dezember bereits zehn Zähler hinter dem Spitzenreiter VfL Wolfsburg II. „Unsere Mannschaft wurde vor der Saison neu zusammengestellt und war zwischenzeitlich auch sehr jung – sie musste sich erst finden“, sagt Sven Hübscher. Er trat in der Hinrunde nicht selten mit einem Team an, dessen Spieler überwiegend 20 Jahre oder jünger waren.

Aber darum geht es in Bremen ja auch: Die Entwicklung der Spieler spielt eine große Rolle, der absolute Erfolg stellt sich nur im besten Fall ein, zur Not muss er hinter den Ausbildungszielen zurückstehen. Also vergab Werder seine Chance auf den Titel bereits in der Hinrunde. „Da war nicht die Konstanz, um die Ergebnisse abzuliefern“, so Hübscher. Immerhin: In der Rückrunde läuft es besser, es ist eine Entwicklung zu sehen. Bevor der SVW die überraschende 1:2-Heimpleite gegen den BSV Rehden kassierte, war er zwölf Spiele lang ungeschlagen geblieben, hatte fünf Spiele in Folge gewonnen. Nun folgte auf Rehden allerdings noch die Niederlage gegen den starken VfB Lübeck.

Ob die Bremer am Ende also den dritten Platz belegen, ist nicht ganz sicher. Bis auf drei Zähler vermochte Weiche Flensburg zuletzt aufzuschließen, das bessere Torverhältnis spricht für den Verfolger des SVW. Das Hübscher-Team sollte aus den Partien beim VfL Oldenburg und gegen Holstein Kiel II also schon vier Punkte holen, um den Platz zu verteidigen. Nach der Saison wird Sven Hübscher dann zu Preußen Münster wechseln, sein Engagement bei der zweiten Mannschaft des Bundesligisten also zugunsten der Chance in der 3. Liga beenden.

Und in Bremen werden sie weiter an ihrem Konzept festhalten: Der sportliche Erfolg ist wichtig, er muss sich unter Umständen aber der Ausbildung der jungen Spieler unterordnen. Läuft alles normal in den nächsten Monaten, dürfte der SV Werder Bremen II aber auch vor der kommenden Saison zu den Topfavoriten zählen.


(Text: Stefan Freye)

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