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„Es ist alles viel enger und detaillierter“

Die Aufsteiger und ihre ersten Monate in der Regionalliga Nord: VfV06

(Foto: VfV Borussia 06 Hildesheim)

Die Freude war groß im Sommer: Gleich fünf Teams durften den Gang aus ihrer Oberliga in die Regionalliga Nord antreten. Im September wurde die Saison gestartet, bis zum November konnte um Punkte gespielt werden – dann folgte der noch aktuelle Lockdown. Ein reines Vergnügen ist diese Spielzeit also nicht. Aber gut ist sie irgendwie trotzdem….

VfV Borussia 06 Hildesheim

Der VfV06 ist ein alter Bekannter, trat er doch bereits zwischen 2015 und 2018 in der Regionalliga Nord an. Sein Trainer Benjamin Duda betrat allerdings „Neuland“, er hatte ja vor seinem Engagement in Hildesheim acht Jahre auf der Bank der U17 von Eintracht Braunschweig gesessen. „Es ist meine erste Herrenstation, und gerade für mich als jungen Trainer hat die Regionalliga ein sehr cooles Flair“, sagt der 32-Jährige. Er verbindet mit der neuen Liga noch immer ein „interessantes Feld“. Die taktischen Vorgaben, mithin die Vorbereitung auf die kommenden Gegner würden ein hohes Niveau besitzen. Das wirke sich natürlich auch auf die Spiele aus: Eine Partie in der Regionalliga Nord wird nicht selten durch Kleinigkeiten entschieden. „Es ist alles viel enger und detaillierter“, so Duda.

Eine Bestätigung dieser These erhielt der Trainer gleich in den ersten Spielen der Staffel Süd: Beim 1:1 in Jeddeloh hätte der VfV den Platz als Sieger verlassen müssen, und auch beim 0:3 gegen den VfL Wolfsburg II bot er eine richtig gute Leistung. „Es klingt absurd, aber wir haben zu Beginn zwei großartige Spiele gemacht“, erinnert sich Benjanin Duda. Trotz des einen Punktes aus zwei Partien stand für ihn nach dem Auftakt fest: „Wir können uns den Stil aus der Oberliga Niedersachsen auch in der Regionalliga rausnehmen.“

Dabei war der erste Sieg, dieser 1:0-Erfolg bei Hannover 96 II, keineswegs nur das Ergebnis eines selbstbewussten und offensiven Auftritts. Angesichts der zahlreichen Chancen des Gegners benötigte der VfV schon eine starke Defensive und auch das nötige Glück zu den drei Punkten. „Das war eine wahre Abwehrschlacht“, sagt Benjamin Duda. Keine Chance hatte sein Team danach allerdings beim 0:2 gegen den SV Werder II. Für den Trainer war das kein Problem, hält er die Bremer doch für „beste Mannschaft der Regionalliga“.

Ein richtiges Muster ließ sich auch in den folgenden Partien nicht erkennen. Dem 3:2 gegen Mitaufsteiger Atlas Delmenhorst schlossen sich ein 0:2 in Rehden sowie der wichtige Punktgewinn beim 1:1 gegen den Nachbarn TSV Havelse an. „Man kann das positiv sehen, da wir als Aufsteiger niemals zwei Spiele in Folge verloren haben“, findet Duda. Damals folgte allerdings auch „das einzig negative Extrem“, nämlich die 2:4 Niederlage gegen den HSC Hannover. Immerhin: Die Hildesheimer lernten offenbar aus dieser unerwarteten Pleite. Im vorerst letzten Punktspiel landeten sie einen 1:0 Sieg beim FC Oberneuland.

Unterm Strich kann sich die Bilanz des VfV – der 8. Platz mit elf Punkten aus neun Spielen - also sehen lassen. Sie passt ganz gut zu den bisherigen Erfahrungen und dem coolen Flair, das Benjamin Duda mit der neuen Spielklasse verbindet. “Für unsere Verhältnisse sind wir im grünen Bereich“, bestätigt der Trainer. Er hat jedenfalls einen „Riesen-Appetit“ auf viele weitere Spiele in der Regionalliga. Und klar, Duda hofft, dass es möglich schnell wieder los geht. Dabei ist ihm rein sportlich relativ egal, wie der Spielbetrieb fortgeführt wird: „Wir besitzen in allen Szenarien gute Chancen auf den Klassenerhalt.“

Und dann gibt es da ja noch die etwas entfernte Zukunft und die „Steigerungsmöglichkeiten“, die Benjamin Duda darin erkennt. „Wie muss sich das erst anfühlen, wenn wir mal wieder eine ganze Saison mit Zuschauern spielen können?“

 


(Text: Stefan Freye)
 

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