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Vorschau 4. Spieltag der Regionalliga Nord der Herren 2012/2013

Erste Tendenzen sind erkennbar in der Regionalliga Nord. Nach drei Spieltagen gibt es enttäuschte Mannschaften, solche, die im Soll sind und schließlich jene Teams, die ihren Erfolg kaum fassen können. Eines ist den Beteiligten jedoch klar: Nach dem 4. Spieltag kann alles schon wieder ganz anders aussehen.

BV Cloppenburg – Goslarer SC (Fr., 18 Uhr)

Beim Gastgeber sieht man eine reelle Chance, die bisherige Ausbeute von drei Punkten gegen Goslar zu verdoppeln – um dann auch einen guten Start zurückzublicken. „Wenn wir gegen Goslar gewinnen, hätten wir einen ordentlichen Auftakt hinbekommen“, sagt Cotrainer Mario Neumann, der den beruflich verhinderten Jörg-Uwe Klütz bei der Niederlage in Wolfsburg (1:5) noch vertreten hatte. Mit Christian Willen und David Niemeyer fallen allerdings zwei verletzte Stammspieler beim Gastgeber aus. Die Bedeutung der Partie hat man allerdings auch beim Gegner erkannt. „Cloppenburg ist für uns ein Gegner auf Augenhöhe und ein direkter Konkurrent im Rennen um den Klassenverbleib. Daher wäre ein Sieg besonders wichtig“, so Frank Eulberg. Der Goslarer Trainer ist derzeit bemüht, für Ruhe zu sorgen. Nach zwei Spielen ohne Niederlage hatte der GSC sowohl im Pokal bei Eilvese, als auch gegen den Regionalliga-Tabellenführer Neumünster mit 1:2 verloren. „Deshalb dürfen wir uns aber nicht von unserem Weg abbringen lassen“, betont Eulberg.

TSV Havelse – SV Meppen (Sa., 14 Uhr)

So schnell kann das gehen: Nach nur einem Punkt aus zwei Spielen galt der TSV Havelse als Fehlstarter der Regionalliga Nord. Dann kam das DFB-Pokalspiel gegen den 1. FC Nürnberg, und nach dem sensationellen 3:2-Erfolg nach Verlängerung schweben die Niedersachsen auf Wolke 7. „Mit einem Sieg gegen Meppen können wir die Woche vergolden“, sagt Havelses Manager Stefan Pralle, dessen Mannschaft unter der Woche zudem im niedersächsischen Pokal (4:2 n.E. in Bückeburg) erfolgreich war. Seinen Einstand in der Liga feiert Tim Wendel, Neuzugang von Hannover 96 II. Der SV Meppen trifft also auf einen selbstbewussten Gegner. Die Emsländer müssen ihrerseits um einen guten Start bangen: Nach dem 3:1 zum Auftakt gegen Victoria Hamburg gelang kein weiterer Punktgewinn.

Hannover 96 II – FC Oberneuland (Sa., 14 Uhr)

Das dürfte eine besondere Partie für Deniz Kadah werden. Der 96-Angreifer – dreifacher Torschütze beim 4:2 in Meppen, dem ersten Saisonsieg – trat früher einmal für den FC Oberneuland an. Hinter den Bremern liegt der Höhepunkt der 64-jährigen Vereinsgeschichte, das DFB-Pokalspiel gegen Borussia Dortmund. Dabei verkaufte sich das Team von Peter Moussalli gut angesichts der 0:3-Niederlage im Weserstadion. Die spannende Frage lautet nun: Wie viel der Pokaleuphorie kann die Mannschaft in die Liga herüber retten? Bei den erstarkten Niedersachsen um den ehemaligen Bremer Torjäger dürfte der FCO wohl eine Menge Rückenwind benötigen. In jedem Fall sollte es nicht ganz so leicht werden wie beim 3:0-Sieg im Auswärtsspiel gegen Victoria vor rund zwei Wochen. Zudem spricht vieles für eine torreiche Partie. In den bisherigen drei Spielen der 96er (Torverhältnis 10:8) fielen jeweils sechs Tore.

Victoria Hamburg – Werder Bremen II (Sa., 14 Uhr)

Der Aufsteiger ist noch ohne Punkt nach zwei Partien, kann aber angesichts der knappen 1:2-Pokalniederlage gegen den SC Freiburg jedoch mit breiter Brust ins Spiel gehen. Die dürften die Bremer bei ihrer Auswärtspremiere allerdings auch haben. Nach zwei Siegen aus zwei Heimpartien rangieren sie auf Platz zwei.

ETSV Weiche Flensburg – Hamburger SV II (Sa., 15 Uhr)

Dass Daniel Jurgeleit seinen Vertrag als Trainer gerade bis 2014 verlängert hat, sagt alles aus über die Ambitionen beim Neuling: Weiche ist als Zehnter (drei Punkte aus zwei Spielen) im Soll. Man arbeitet in Ruhe und sammelt Punkte für den Klassenerhalt. Etwas höher hinaus möchte man in Hamburg. Weshalb HSC-Coach Rudolfo Cardoso auch nicht wirklich begeistert war vom 2:2-Remis gegen den VfB Oldenburg. „Wir haben die Fehler analysiert und müssen sie nun abstellen“, fordert der Trainer, dessen Mannschaft ungeschlagen den siebten Platz belegt.

VfR Neumünster – Holstein Kiel (So., 15 Uhr)

Viel spannender hätte man dieses Derby kaum vorbereiten können: Der VfR ist als Tabellenführer derzeit die Überraschungsmannschaft der Liga, und die Kieler (5. Platz) gelten noch immer als Topfavorit auf den Titel. Man möchte ja schon ganz gern wissen, warum es so gut läuft in Neumünster. Ein Geheimnis soll allerdings gar nicht dahinter stecken. „Es ist einfach harte Arbeit“, sagt Abwehrspieler Finn-Lasse Thomas. Seine Mannschaft gilt im allgemeinen aber auch als sehr geschlossene Elf. „Sie sind über Jahre zu einer homogenen Einheit gewachsen“, so Holstein-Coach Thorsten Gutzeit. Dessen Mannschaft schien nach dem 2:1-Sieg über Weiche zum Auftakt sowie dem 3:3 gegen Hannover 96 II auf einem guten Weg. Dann aber verlor Holstein Kiel das Verbandspokalhalbfinale gegen den unterklassigen TSV Kropp mit 2:4 nach Elfmeterschießen. „Die Niederlage war ärgerlich, aber die Partie ist abgehakt“, sagt Gutzeit – und fordert, seine Mannschaft müsse nun die “PS auf die Straße bringen“.

VfB Oldenburg – VfL Wolfsburg II (So., 15 Uhr)

Nach drei Partien wartet der Gastgeber noch immer auf einen Sieg. Ob die Oldenburger -  bei denen Mittelfeldspieler Videgla (Handbruch) fehlt – ausgerechnet gegen Wolfsburg erfolgreich sind? Die kleinen Wölfe, als Mitfavorit gehandelt, fanden beim 5:1 gegen Cloppenburg doch gerade erst in die Erfolgsspur. Ihr Trainer aber weiß um den Charakter eines Nachwuchsteams – und macht dem Gegner indirekt Mut. „Gewisse Schwankungen sind bei jungen Mannschaften normal“, sagt Lorenz-Günther Köstner.

BSV Schwarz-Weiß Rehden – St. Pauli (So., 15 Uhr)

Nur ein Punkt nach drei Partien – der Saisonstart des BSV ist alles andere als gut verlaufen. Sehr wahrscheinlich ist es nicht, dass ausgerechnet gegen St. Pauli der erste Sieg gelingt. Dafür hat sich die Mannschaft von Jörn Großkopf bislang einfach zu gut präsentiert. Nach zwei Siegen aus zwei Spielen belegen die Hamburger den dritten Rang. Gleich hinter Werder II, dem letzten Gegner des BSV Rehden. In Bremen hatte man zwar Chancen zu zwischenzeitlichen Ausgleich besessen, verlor unterm Strich aber verdient mit 0:2.

SV Wilhelmshaven – VfB Lübeck (So., 15 Uhr)

„Mit Fußball hatte das wenig zu tun“, meinte Christian Neidhart nach dem 1:0-Erfolg über den Ligakonkurrenten VfB Oldenburg. Immerhin reichte es unter der Woche aber doch zu einem Sieg im Viertelfinale des niedersächsischen Pokals. Im DFB-Pokal hatte man sich am vergangenen Wochenende mit 0:3 dem FC Augsburg geschlagen geben müssen. Nur mit 0:3. Weil sich auch der VfB Lübeck  (0:2 gegen Zweitligist Eintracht Braunschweig) achtbar schlug und auch die anderen Teams zu ordentlichen Pokal-Ergebnissen kamen, tauchen Fragen auf. Halten die Profis sich bewusst zurück, wenn es gegen Mannschaften aus der Regionalliga geht? Oder hat die vierte Spielklasse ein Niveau, das gar nicht so weit weg ist von der Spitze des Deutschen Fußballs? Die Antwort dürfte auf der Hand liegen. Weiter so, Regionalliga Nord. 

(Text: Stefan Freye (sfy))

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