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Weiche Flensburg neuer Tabellenführer

Zusammenfassung 3. Spieltag Regionalliga Nord

(Foto: hansepixx.de)

Es lässt sich nun wirklich nicht behaupten, dass in dieser Regionalliga Nord alles wie erwartet verläuft. Manche Teams, etwa der VfV Borussia 06 Hildesheim oder Atlas Delmenhorst, sind noch ungeschlagen, während andere – wie Teutonia 05 Ottensen oder Eintracht Norderstedt – weiterhin auf ihren ersten Saisonerfolg warten.
 
Ein souveränes 3:0 (1:0) bei Hannover 96 II ließ den SC Weiche Flensburg an die Spitze der Liga klettern. Der amtierende Vizemeister landete nach den Erfolgen über die Aufsteiger Kickers Emden (2:0) und Bremer SV (2:1) schließlich den dritten Sieg in Folge und ist damit die einzige Mannschaft, die in ihren drei Ligaspielen ohne Punktverlust blieb. „Unsere Jungs haben alles rausgehauen, auch mal etwas Glück gehabt, es aber insgesamt gut gemacht“, lobte Weiche-Coach Thomas Seeliger den Auftritt seiner Mannschaft. Er zollte allerdings auch dem Gegner eine ganze Menge Respekt: „Hannover hat eine richtig gute Truppe. Hier werden nicht viele Mannschaften so deutlich gewinnen.“ Der Gast war vor der Pause dank eines Treffers von Marcel Cornils in Führung gegangen (29.) und hatte nach dem Wechsel durch Tobias Foelster (53.) und Christopher Kramer (56.) zum Endstand erhöht.
 
In einem ersten Spitzenspiel gab es keine Sieger: Mit 2:2 (2:0) endete das Duell zwischen dem Hamburger SV II und dem SSV Jeddeloh. Während die erste Halbzeit dank der Treffer von Daouda Beleme (41.) und Moses Iwenbuke Otuali Omohe (45.+2) dem Gastgeber gehört hatte, steigerte sich der SSV nach dem Wechsel und glich durch Michel Leon Hahn (59.) und Mario Fredehorst (68.) zum Endstand aus – dabei war der Gast nach der Roten Karte gegen Felix Bohe (55.) über weite Strecken in Unterzahl angetreten. „Wenn du 2:0 führst und in Überzahl bist, willst du das Spiel unbedingt gewinnen. Meine Mannschaft ist geknickt und total enttäuscht", meinte HSV-Trainer Pit Reimers. Er wusste allerdings auch: „Wir sind auf einen starken Gegner getroffen, mit dem wir uns auf gleichem Leistungsniveau befunden haben und der immer wieder Druck aufbauen konnte.“
 
Eine erfolgreiche Aufholjagd legte auch Teutonia 05 Ottensen beim 2:2 (0:1) im Auswärtsspiel gegen Holstein Kiel II hin. Der Gastgeber hatte nach Treffern von Marcel Benger (34.) und Laurynas Kulikas (87.) bereits mit 2:0 vorn gelegen, ehe in der Nachspielzeit die Stunde des Neuzugangs schlug: Erst in der 50. Minute eingewechselt, sicherte Maik Lukowicz (kam in der Vorwoche vom VfB Oldenburg) seiner neuen Mannschaft mit zwei späten Treffern (90./90.+6) den ersten Punktgewinn dieser Saison.
 
Dritte Niederlage im dritten Spiel – und trotzdem verbreitete das 1:3 (0:0) gegen den TSV Havelse durchaus Mut bei Kickers Emden. „Dieses Spiel macht trotz der Niederlage Hoffnung für die nächsten Spiele“, meinte Trainer Stefan Emmerling. Seine Mannschaft habe schließlich „gezeigt, dass wir mithalten können“. Es gelte allerdings, die einfachen Fehler in der Defensive abzustellen. Die Kickers waren zwar durch Tobias Steffens (57.) in Führung gegangen, kassierten anschließenden aber die Gegentreffer von Jannik Oltrogge (66.) sowie Yannik Jaeschke, der zwei Foulelfmeter verwandelte (73./81.) und den ersten Saisonsieg des TSV sicherstellte.
 
Das Spiel war gerade eine halbe Stunde alt, da hatte Alexander Neumann bereits nachhaltig auf sich aufmerksam gemacht: Ein lupenreiner Hattrick des Kapitäns (9./12./34.) legte den Grundstein zum 3:1 (3:0)-Heimerfolg der SpVgg Drochtersen/Assel über Eintracht Norderstedt. Der Ehrentreffer der Gäste durch Jan-Pelle Hoppe (46.) war zwar gleich zu Beginn des zweiten Durchgangs erfolgt. Dabei sollte es allerdings bleiben, und so wartet die Eintracht auch nach dem dritten Saisonspiel (0-2-1) noch auf den ersten Sieg.
 
Zwei Treffer von Dimitrios Ferfelis (35./66.) sicherten Atlas Delmenhorst einen 2:0 (1:0)-Erfolg bei Phönix Lübeck. Der Gast blieb also ungeschlagen und zählt mit sieben Punkten aus drei Partien zur Spitzengruppe der Liga. Von Phönix lässt sich das nicht behaupten, blieb das Team doch auch im zweiten Heimspiel der Saison ohne Punktgewinn. Dabei fiel auf, dass das Team von Oliver Zapel noch längst nicht in der Form des Vorjahres antritt. Die Qualität ist zweifellos vorhanden, aber die Lübecker tun sich derzeit schwer, sie auf den Platz zu bringen.
 
Einen weitgehend ungefährdeten 2:0 (2:0)-Heimsieg feierte der SV Werder Bremen II im Duell mit dem FC St. Pauli II. „Aber so wie die letzte Woche nicht alles schlecht war, ist nun nicht alles gut“, erinnerte Nachwuchsdirektor Björn Schierenbeck an die 2:4-Auftaktniederlage gegen die SpVgg Drochtersen/Assel. Tatsächlich hatte Werder furios begonnen und durch Jungprofi Eren Dinkci (1.) sowie Dejan Galjen (16.) vorgelegt. Nach dem Wechsel war der Gast aber ins Spiel gekommen und hatte seinerseits einige Chancen vergeben. „Wenn da der Anschluss fällt, kann das Spiel anders laufen“, meinte Werder-Trainer Konrad Fünfstück. An einem „verdienten Sieg“ hatte er indes keinen Zweifel. Zum tragischen Helden mutierte St. Paulis John Posselt, der kurz nach seiner Einwechslung wegen wiederholten Foulspiels die Gelb-Rote Karte sah (76.).
 
Dem VfV Borussia 06 Hildesheim gelang angesichts von sieben Punkten aus drei Spielen ein nahezu perfekter Start. Nach Treffern von Thomas Sonntag (43.), Fred MC Mensah Quarshie (68.) und Hady El-Saleh (90.) ging der Gastgeber aus dem Duell mit dem BSV Rehden jedenfalls als klarer Sieger hervor. Die Konsequenz, mit der der VfV dabei antrat, imponierte auch dem gegnerischen Trainer. „Hildesheim wollte über 90 Minuten 100 Prozent, und das war der Unterschied. Der Sieg geht völlig in Ordnung“, meinte Kristian Arambasic. Sein Team kassierte nach dem 2:0-Auftaktsieg über 96 II erstmals eine Niederlage.
 
Es war eine Niederlage, die irgendwo doch Spaß machte: Beim 1:3 (1:1) gegen den VfB Lübeck hielt der Bremer SV lange mit und untermauerte so seine Konkurrenzfähigkeit. Durch Nikky Goguadze war der Aufsteiger sogar in Führung gegangen (16.), und nach dem Ausgleich von Tommy Grupe (27.) sollte es bis in die Schlussphase hinein dauern, ehe der Gast durch Felix Drinkuth (67., FE) und Mats Facklam (79.) die drei Punkte perfekt machte. „Nach dem Ausgleich hat der VfB seine Klasse gezeigt“, meinte Ralf Voigt, Sportlicher Leiter des BSV. Gleichwohl sei selbst gegen die Topmannschaft aus Lübeck „mehr drin“ gewesen, und das hielt man beim Bremer SV ganz allgemein für ein gutes Zeichen.

 


(Text: Stefan Freye)

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