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"Wir freuen uns auf dieses Highlight“

Holstein Kiel vor dem Duell mit Meister Wolfsburg

(Foto: hansepixx.de)

Sie sieht gut aus, die Tabelle der Regionalliga Nord – jedenfalls aus Sicht von Holstein Kiel II. Auf dem vierten Rang wird der Aufsteiger von 2018 derzeit geführt. „Aussagekräftig ist die Tabelle erst, wenn die Saison vorbei ist“, sagt Fabian Müller, Direktor des Kieler Leistungszentrums. Dabei lächelt der 39-Jährige. Er möchte ja nicht allzu nüchtern rüberkommen. Sie sind schon stolz auf die Punkte und Tore der vergangenen Monate. Es sieht derzeit ja auch ganz danach aus, als sollte der Zehnte des Vorjahres sich noch einmal steigern können – und das muss den Kielern erst einmal einer nachmachen.

Die Zurückhaltung hinsichtlich der aktuellen Platzierung hat deshalb einen anderen Grund: Wie in den anderen Nachwuchsteams geht es für Holstein II nicht ganz so sehr um die Platzierung. Dort steht nun mal die Ausbildung im Vordergrund. „Momentan freut uns deshalb auch mehr, dass unsere Spieler die inhaltlichen Dinge auf den Platz bringen und die Ziele umsetzen“, betont Fabian Müller. Das klappt tatsächlich ziemlich gut in diesen Tagen. Nach dem 0:0 in Havelse ist das Team nun seit drei Partien ungeschlagen. Seit Anfang August gingen lediglich die Spiele gegen den Lüneburger SK Hansa (1:2) und den SSV Jeddeloh (2:4) verloren.

Die Stärke des Teams lässt sich dabei auf den ersten Blick ausmachen: In Kiel stimmt die Mischung. Als „Achse“ bezeichnet Müller das Trio aus Kapitän Tjorve Nils Mohr (Innenverteidigung), dem 32-jährigen Tim Siedschlag (Mittelfeld) und Stürmer Laurynas Kulikas, dem mit neun Treffer besten Torschützen. Neben den gestandenen Kickern können sich die zahlreichen Talente in Ruhe entwickeln. Denn Holstein Kiel bildet ja keine Ausnahme: Der Kader ist mit über 70 % selbst ausgebildeten Spielern bestückt, die noch vor nicht allzu langer Zeit im Juniorenbereich des eigenen Leistungszentrums zuhause waren.

Sie treten seit 2018 in einer Spielklasse an, die von vielen Experten als ideale Grundlage für die Entwicklung eines Fußballers bezeichnet wird – auch von Fabian Müller. „Wir haben uns extrem gefreut, dass wir in die Regionalliga Nord aufgestiegen sind“, erinnert sich der Nachwuchsleiter. Die Spielklasse würde seinem jungen Team nämlich gleich zwei verschiedene Arten von Spielen bieten: Die Duelle mit den anderen Nachwuchsmannschaft, bei denen Technik und Taktik im Vordergrund stehen, und die Partien gegen die gestandenen Regionalligisten. „Da geht es dann um die Integration in den Herrenfußball“, so Müller.

Wie gefestigt die jungen Störche bereits antreten, wurde auch deutlich, als sie ihren Trainer verloren. Am 16. September wurde Ole Werner nämlich zum Interimstrainer befördert, zuständig für die Zweitligaprofis des Vereins. Seine Arbeit übernahmen Fabian Raue und Nicola Soranno, die beiden Assistenten. Am erfolgreichen Verlauf der Saison änderten die Personalwechsel indes nichts. Und das dürfte auch so bleiben, sollte Werner den Weg zurück auf die Bank von Holstein II antreten. „Unser Wunsch ist allerdings ein anderer“, sagt Fabian Müller – er wünscht dem Trainer natürlich, dass er auf der Bank der Profis verbleiben kann.

Die Chancen stehen auch nicht schlecht, und so unterstreichen die Kieler derzeit einmal mehr ihren Ruf als gute Entwicklungsstation, auch für Trainer. Schließlich saß Hannes Drews einst auf der Bank der Kieler U19. Dann schloss er sich 2018 Erzgebirge Aue an, und nun trainiert er den Ligakonkurrenten HSV II. „Der Verein ist grundsätzlich ein gutes Sprungbrett“, sagt Fabian Müller. Das Regionalliga-Team steht derweil vor einer echten Herausforderung: Am Sonntag (14 Uhr) ist mit dem VfL Wolfsburg II der amtierende Meister zu Gast bei den kleinen Störchen. „Das ist ein echtes Spitzenspiel von zwei Top-Nachwuchsteams, und wir freuen uns auf dieses Highlight“, sagt Fabian Müller. Sein Wunsch: Die Kieler Mannschaft möge „so mutig erfrischend wie bisher“ antreten.

 

(Text: Stefan Freye)
 

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