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„Wir sind auf einem guten Weg“

Thomas Seeliger zum Start des SC Weiche

(Foto: hansepixx.de)

Der Höhenflug kommt nicht gänzlich ungeplant. Wirklich erwartet hatte beim SC Weiche allerdings niemand, dass sich das Team so souverän absetzen würde in der Staffel Nord. „Wir waren uns definitiv nicht sicher“, sagt Trainer Thomas Seeliger. Die kleinen und großen Fragezeichen hatten einen Grund: Es gab so viel Neues in Flensburg. Da war auf der einen Seite die Mannschaft: Zahlreiche Routiniers, unter ihnen so bekannte Namen wie Christian Jürgensen, Tim Wulff und Fabian Graudenz, hatten das Team verlassen. Die Zugänge setzten sich zu einem nicht unerheblichen Teil aus jungen Spielern zusammen, auch aus der eigenen Reserve. „Da gab es schon ein paar Stimmen im Umfeld, die meinten, wir seien nicht mehr konkurrenzfähig in der Spitze der Regionalliga“, erinnert sich Seeliger. Er selbst war ja auch neu, beerbte nach drei Jahren auf der Bank der 2. Mannschaft in Daniel Jurgeleit immerhin einen Trainer, der zehn Jahre für das Regionalliga-Team verantwortlich gewesen war.

Ein neuer Trainer und eine rundum veränderte Mannschaft: Der SC Weiche Flensburg zählte vor der Saison zwar traditionell zu den Anwärtern auf einen der Topplätze. Aber es waren Zweifel erlaubt. Sie sind nun allerdings zerstreut. Angesichts von 21 Punkten und nur einer Niederlage in acht Partien (7-0-1) stellt das Team von Thomas Seeliger den erfolgreichsten Teilnehmer in den beiden Staffeln der Regionalliga Nord. „Wir haben charakterlich und sportlich zusammengefunden“, sagt der Trainer. Dabei liegt schon eine Umstellung hinter dem Team. Lag ein Schwerpunkt unter Jurgeleit auf einer effektiven Defensive, lässt Seeliger die Mannschaft offensiver antreten: „Wir verteidigen hoch.“ Seine Mannschaft trete dabei aber noch nicht „so souverän“ an, wie die Tabelle vermuten lässt. So führt eine mangelnde Absicherung im Defensivverbund nicht selten zu guten Chancen für die Gegner. „Wir haben das im Großen und Ganzen hinbekommen, aber es ist noch Luft nach oben, und es muss noch Konstanz in unser Spiel“, betont der Weiche-Coach.

Aber bislang ist es doch recht gut gelaufen. Aus dem Plan, die Mannschaft nach dem Umbruch „erst einmal ans Laufen“ zu bekommen, wurde ein Spitzenplatz. Nicht mehr und nicht weniger.  „Wir werden den Ball flach halten“, betont der 54-Jährige. Einstweilen hat sein Team allerdings gute Aussichten auf den Einzug in die Meisterrunde. Schließlich liegt der Zweite Teutonia (16 Punkte) bereits fünf Zähler zurück, und vom sechsten Tabellenplatz trennen Weiche stolze neun Zähler. Aber der Trainer ist erfahren genug, um nicht um die Gefahren einer solchen Konstellation zu wissen: Ein kleiner Einbruch, und schon ist die Konkurrenz wieder dran am Spitzenreiter. „Im Moment sind wir auf einem guten Weg“, sagt Thomas Seeliger. Es sei aber „viel zu früh“, über den Fortgang der Saison zu spekulieren.

Die Lage der Liga – Thomas Seeliger

Staffel Nord: Man kann viele Mannschaft nicht hundertprozentig einordnen, etwa die Nachwuchsteams vom HSV und St. Pauli. Im Moment scheint es so, dass sie angesichts der Corona-Pandemie nicht im gewohnten Umfang von den Profis unterstützt werden können. Die Aufsteiger sind dagegen keine typischen Aufsteiger. So hat Phönix Lübeck schon ein paar gestandene Spieler in den eigenen Reihen, und Teutonia verfügt über einen Kader mit sehr viel Erfahrung. Es gibt sicher kein Fallobst in dieser Staffel, man muss jedes Spiel erst einmal gewinnen.

Staffel Süd: Am Ende wird sich zeigen, ob sie tatsächlich die etwas stärkere Staffel ist. Oberflächlich betrachtet, könnte das sein. Aber auch in der Staffel Süd sind die Nachwuchsmannschaften nicht leicht einzuschätzen, etwa der VfL Wolfsburg II, der im Moment offenbar auch mit einer sehr jungen Mannschaft antritt. Dass der TSV Havelse oben dabei sein würde, war mir dagegen klar. 

 

(Text: Stefan Freye)

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