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Ein paar gute Nachrichten!

Was in 2020 trotz allem positiv war

(Foto: hansepixx.de)

Was für ein Jahr! Gerade befindet sich Deutschland im Lockdown, bereits zum zweiten Mal seit dem Beginn der Corona-Pandemie im März. Es dürfte nur sehr wenige Menschen geben, die nicht froh sind, wenn 2020 in einigen Tagen beendet und 2021 begrüßt wird. Das neue Jahr bietet schließlich eine Menge Hoffnung auf bessere Zeiten – viel schlimmer kann es ja auch nicht kommen. Angesichts der Opfer, die Corona erforderte, angesichts der vielen Nöte, Sorgen und Schicksale, die mit der Pandemie verbunden waren, trat der Fußball im Norden selbstverständlich in den Hintergrund. Das war seine gesellschaftliche Aufgabe. Aber es musste weitergehen, auch das stand außer Frage angesichts der wichtigen Funktion, die dieser Sport selbst in Zeiten einer Pandemie ausübt. Deshalb verbindet NFV-Präsident Günter Distelrath mit 2021 vor allem eines: „Mein größter Wunsch ist, dass wir alle so schnell wie möglich wieder unbeschwert Fußball spielen können.“ Er setzt dabei auf das auch im täglichen Leben so wichtige Fairplay. „Wenn wir uns jetzt an die Spielregeln halten, bewegen wir uns auf den besten und schnellsten Weg zurück auf die Plätze“, so Distelrath.

Doch weil es einfach alle Fußballer und Fußballerinnen im Norden verdient haben, wird dieses Jahr nicht verabschiedet, ohne auf die positiven Aspekte der vergangenen Monate einzugehen. Die gab es nämlich auch…

Das Ehrenamt

Nicht wenigen der zahlreichen Helfer in den Vereinen fehlte der Spielbetrieb sehr. Diese regelmäßigen Treffen zum Heimspiel gab es ja kaum in 2020, und selbst das Training fiel oft aus. Zunächst wurden die Vereine vom ersten Lockdown im März ausgebremst, und nach dem Neustart im September fielen die Partien bereits im November wieder flach. Aber es gibt noch so viel mehr zu tun in den Vereinen, auch ganz ohne Sport, also ohne den eigentlichen Inhalt und ohne das eigentliche Ziel der Arbeit. Und dabei wurde deutlich, wie groß die Verbundenheit zwischen den Ehrenamtlichen und ihren Vereinen ist. „Das Jahr 2020 hat jeden vor große Herausforderungen gestellt und gezeigt, was wirklich wichtig ist: Zusammenhalt, Miteinander und gegenseitige Rücksichtnahme“, sagt Günter Distelrath. Der NFV-Präsident sieht die vielen Helfer der Vereine deshalb auch in diesen Tagen in einer ganz wichtigen Rolle: „Wenn ich zurückschaue, empfinde ich große Dankbarkeit für die Ehrenamtlichen. Sie stehen in diesen Zeiten für den Zusammenhalt.“  

Die Modelle

Der Norden ging einen ungewöhnlichen Weg: Sowohl bei den Herren als auch bei den Frauen wurden die aufgestockten Ligen in Staffeln aufgeteilt. Während die Gruppen der Herren dabei nach regionalen Gesichtspunkten gestaltet wurden (Nord und Süd), setzten die Frauen auf eine „sportliche“ Lösung. Das bedeutet: Dort treten jeweils die Teams mit ungeraden Abschlussrängen (Staffel A, 1. bis 11.) und jene mit gerade Plätzen (Staffel B, 2. bis 12.) aus der letzten Saison an. Die Aufsteiger wurden zugelost. In beiden Fällen schließen sich Auf- und Abstiegsrunde an. Und beiden Lösungen ist gemein, dass sie in schwierigen Zeiten eine größtmögliche Flexibilität ermöglichen. Schließlich können sowohl die Qualifikationen als auch die „Endrunden“ verkürzt werden. Gemeinsam war Männern und Frauen schließlich auch ein starkes Teamwork aller Beteiligten. „Bei uns herrscht ein großes Miteinander“, sagt Sabine Mammitzsch, Vorsitzende im Mädchen- und Frauenausschuss. Ihr Kollege Jürgen Stebani vermag von ähnlichen Erfahrungen zu berichten. „Es gab immer ein breites Einvernehmen, eine gute Zusammenarbeit und ein gutes Arbeitsklima“, betont der Vorsitzende des Verbandsspielausschusses. 

Die Aufsteiger

Bei den Herren schlugen sie voll ein: Die insgesamt fünf Neulinge der Regionalliga Nord ließen sich so gar anmerken, dass sie in der vergangenen Spielzeit noch auf Oberliga-Niveau angetreten waren. Allen voran Teutonia 05 Ottensen, die Hamburger belegen derzeit den zweiten Platz der Staffel Nord – trotz einiger Niederlagen zuletzt. „Eine kleine Delle ist im Verlauf einer Saison immer drin“, sagt Achim Hollerieth, Trainer der Teutonia. Gleichwohl könne man mit dem Verlauf bislang „sehr zufrieden sein“. Und das gelte auch für die meisten anderen Aufsteiger. „Es wird offenbar gute Arbeit geleistet, jedenfalls geht es überall recht eng zu“, so Hollerieth. Neben seiner Teutonia stellt Phönix Lübeck in der Staffel Nord den zweiten Aufsteiger. Er belegt den siebten Rang. Im Süden haben sich der FC Oberneuland (7.) und VfV Borussia 06 Hildesheim (8.) ein ordentliches Punktekonto erarbeitet. Der fünfte Aufsteiger, Atlas Delmenhorst, belegt dort zwar nur den elften und letzten Platz, befindet sich aber noch mit drei Nachholspielen im Rückstand. In der Frauen-Regionalliga stellt sich die Situation ähnlich dar: Die Neulinge ATS Buntentor (3.) und Osnabrücker SC (4.) belegen in der Staffel A sehr ordentliche Plätze, und in der Staffel B grüßt Aufsteiger TSC Wellingsbüttel von Rang drei – ist dabei allerdings punktgleich mit dem Schlusslicht. Schlecht haben sich also auch die weiblichen Teams nicht gemacht in ihrer an sich doch recht schwierigen Premieren-Saison.

Solidarität

Fußballer kennen das: Nur gemeinsam ist man stark. Diese Erkenntnis nahmen diverse Vereine und Mannschaften in Zeiten von Corona zum Anlass, sich um Menschen zu kümmern, die es derzeit noch ein bisschen schwerer haben als der Rest der Gesellschaft. Das Beispiel des FC Oberneuland steht deshalb stellvertretend für viele andere: In diesen Tagen sind Spieler und Offizielle des Herren-Regionalligisten bereits zum zweiten Mal zu Gast bei einem Bremer Seniorenheim, um für deren Bewohner zu singen – natürlich von einer Außenfläche aus, also unter Einhaltung aller gebotenen Maßnahmen.
„Der Baum brennt, aber wir kommen“, beschied Trainer Kristian Arambasic die erneute Anfrage aus dem Seniorenhaus Rockwinkler Park. Waren im Mai vor allem sommerliche Klänge zu hören gewesen, ging die musikalische Ausrichtung diesmal natürlich in eine andere Richtung: Es standen vorwiegend Weihnachtslieder auf dem Programm.

Der VfB Lübeck

Im September war es endlich soweit: Da bestritt der VfB Lübeck nach zwölfjähriger Abstinenz wieder ein Spiel auf dritthöchster Ebene. Zwischenzeitlich hatte sich der Aufsteiger aus der Regionalliga sogar im Mittelfeld der 3. Liga eingerichtet. Mittlerweile wird er als 17. der 20 Mannschaften umfassenden Spielklasse geführt. Damit ist der Klassenerhalt zwar keineswegs gesichert. Aber der VfB besitzt gute Chancen auf ein weiteres Jahr in der 3. Liga und stellte unter Beweis, dass ein Spitzenteam der Regionalliga Nord dort offenbar nicht chancenlos ist. Ganz nebenbei stellte sein Chefcoach Rolf Landerl noch einen Rekord auf: 141 Spiele als Trainer des VfB Lübeck hatte in einer zusammenhängenden Amtszeit noch kein Trainer vor ihm geschafft.
 


(Text: Stefan Freye)

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